Neue VR-Brillen 2026: Diese Geräte sind zu erwarten
2026 dürfte im Zeichen der Steam Frame stehen. Es sei denn, die VR-Branche hält noch eine Überraschung bereit. Welche VR-Brillen erscheinen sonst noch?
Steam Frame von Valve Corporation.
(Bild: Valve)
Nach Jahren mit zahlreichen großen Produkteinführungen wirkte 2025 vergleichsweise ruhig. Im Mittelpunkt standen vor allem Geräte, die das Premiumsegment bedienen.
Apple brachte eine M5-Revision der Apple Vision Pro auf den Markt, während Samsung Galaxy XR in den USA und Südkorea an den Start ging. Zudem gab es eine Reihe neuer Geräte für PC-VR-Enthusiasten.
Auch 2026 deutet vieles auf ein Übergangsjahr hin. Mit der Steam Frame gibt es bislang nur ein Gerät, das ein breiteres Marktinteresse verspricht. Welche weiteren VR-Brillen erwartet werden und wo Überraschungen möglich sind, erfahren Sie in der folgenden Übersicht.
Steam Frame
Steam Frame ist der kabellose Nachfolger der Valve Index. Die neue VR-Brille ist auf ein hochwertiges und reibungsloses PC-VR-Streaming optimiert, bietet dank integriertem ARM-Chip aber auch einen autarken Betrieb ähnlich Meta Quest. Letzteres dürfte den Weg für zahlreiche VR-Spiele ebnen, die bislang Metas Plattform vorbehalten waren.
Weil Steam Frame zudem keinen Unterschied zwischen VR- und Bildschirmspielen macht und auf den riesigen Steam-Spielekatalog zugreifen kann, könnte das Gerät mit der Zeit zur ultimativen VR-Spielkonsole werden.
Noch ungeklärt ist der Preis der Steam Frame. Sollte das Gerät deutlich teurer sein als die Meta Quest 3, dürfte Valve es schwer haben, eine breite Käuferschicht zu erreichen.
Was Valves neue VR-Brille sonst noch besonders macht und wo sie Abstriche macht, erfahren Sie in unserer Steam-Frame-Analyse. Das Gerät erscheint laut Valve Anfang 2026.
Lynx-R2
(Bild:Â Lynx)
Das französische Start-up Lynx machte sich mit der autarken Mixed-Reality-Brille Lynx-R1 einen Namen. Im Januar wird es deren Nachfolger vorstellen.
Ursprünglich als Android-XR-Gerät plant, hat Google die Vereinbarung mit Lynx überraschend gekündigt. Die Gründe sind nicht bekannt. Lynx wird infolgedessen das eigene Open-Source-Betriebssystem nutzen.
Schon die Lynx-R1 verfügte über eine einzigartige Linsentechnik, und auch der Nachfolger wird ein spezielles Linsensystem haben, das von Hypervision entwickelt wurde und das bislang weiteste Sichtfeld einer autarken VR-Brille bieten wird. Preislich soll sich das Gerät zwischen Quest 3 und Samsung Galaxy XR einordnen, also zwischen 500 und 1800 US-Dollar kosten. Die Zielgruppe sind Unternehmen und Tüftler, die eine quelloffene europäische Alternative zu amerikanischen Geräten suchen.
Noch ist nicht bestätigt, dass die Mixed-Reality-Brille 2026 erscheinen wird, doch ein Investorenbeitrag auf der Plattform X legt dies nahe.
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Ein Premiumgerät von Pico
(Bild:Â Pico)
Die TikTok-Muttergesellschaft ByteDance wird 2026 dem Beispiel Apples und Samsungs folgen und eine autarke Mixed-Reality-Brille im Premiumsegment auf den Markt bringen, wie ein hochrangiger Manager kürzlich bestätigte. Entwickelt wird das Gerät vom chinesischen VR-Brillenhersteller Pico, der seit 2021 zu ByteDance gehört.
Das kommende Produkt setzt auf 4K-OLED-Mikrodisplays und einen eigens entwickelten Koprozessor, der ein hochwertiges Passthrough ermöglicht. Darüber hinaus ist ein ultrakompaktes und leichtes Design vorgesehen, das durch die Auslagerung von Recheneinheit und Batterie in einen Taschencomputer erreicht wird. Aufgrund des erwartbar hohen Preises wird sich das Produkt ähnlich wie Apple Vision Pro und Samsung Galaxy XR primär an Unternehmen, Early Adopter und professionelle Nutzer richten.
Die offizielle Vorstellung steht noch aus, doch nach allem, was wir bereits wissen, ist die MarkteinfĂĽhrung fĂĽr 2026 geplant.
Pimax Dream Air (SE)
(Bild:Â Pimax)
Der chinesische Hersteller, der aktuell die PC-VR-Brillen Pimax Crystal Super und Pimax Crystal Light vertreibt, plant 2026 mit zwei neuen kabelgebundenen Geräten: der Pimax Dream Air und Pimax Dream Air SE.
Mit diesen Modellen führt Pimax erstmals kontraststarke OLED-Mikrodisplays in die eigene Produktpalette ein. Ebenfalls neu sind die konkaven Pancake-Linsen, die ein horizontales Sichtfeld von rund 110 bieten. Für optimale Bildqualität werden die Geräte per DisplayPort-Kabel an den Rechner angeschlossen.
Dream Air und Dream Air SE kommen mit Eye-Tracking sowie einer integrierten Audiolösung und Raumerfassung für Headset und VR-Controller. Alternativ wird es für beide Modelle eine Variante geben, die Valves ausrangierte Lighthouse-Basisstationen unterstützt. Wie der Name andeutet, werden beide Dream-Air-Modelle vergleichsweise kompakt und leicht ausfallen: Pimax spricht von einem Gewicht von unter 200 Gramm.
Der wichtigste Unterschied liegt in der Auflösung: Dream Air setzt auf 4K-OLED-Mikrodisplays, während die Dream Air SE mit 2,5K-OLED-Mikrodisplays auskommt. Dies spiegelt sich im Preis wider: Für eine Vorbestellung der Dream Air veranschlagt Pimax rund 2000 Euro, während die Dream Air SE etwa die Hälfte kostet. Die Lighthouse-Varianten sind noch etwas günstiger.
Zusätzlich zu diesen Geräten ist für 2026 ein Display-Modul für die Pimax Crystal Super geplant, mit dem sich die VR-Brille um 4K-OLED-Mikrodisplays sowie die konkaven Pancake-Linsen aufrüsten lässt.
Wo bleibt die restliche VR-Branche?
Meta hielt sich 2025 mit neuen VR-Produkten zurück, und auch 2026 könnte Meta wieder durch Abwesenheit glänzen. Einem internen Memo zufolge ist Metas nächstes VR-Produkt, eine ultrakompakte und leichte Mixed-Reality-Brille, aktuell für die erste Jahreshälfte 2027 geplant, gefolgt von Meta Quest 4, deren Entwicklung gerade erst begonnen hat und die wohl erst später erscheinen wird.
Kurz vor Jahresende dämpfte Meta auch die Erwartungen an neue Horizon-OS-Geräte von Asus oder Lenovo, die vor eineinhalb Jahren angekündigt wurden. Wie Meta bekanntgab, wurde das Partnerprogramm vorerst gestoppt.
Für Android XR stellt sich vor allem die Frage, ob und wann Samsung Galaxy XR den europäischen Markt erreicht und ob für 2026 weitere VR-Geräte vorgesehen sind. Zu Sonys erstem Android-XR-Gerät liegen seit der Ankündigung der Google-Partnerschaft vor rund einem Jahr keine neuen Informationen vor. Sollte sich das Produkt konkretisieren, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Produktivität ausgerichtet sein.
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Theoretisch gäbe es mit Android XR noch Potenzial, Nischen im Verbrauchermarkt zu füllen, doch angesichts des aktuellen ökonomischen Klimas ist ein Vorpreschen von Drittherstellern eher unwahrscheinlich. Könnte HTC noch ein Android-XR-Headset vorbereiten, oder verfolgt es nach dem Verkauf von Teilen des Vive-Teams an Google keine eigenen Hardwarepläne mehr? Möglicherweise bringt 2026 Klarheit in diese Frage.
Von Apple sind zeitnah keine neuen VR-Brillen zu erwarten. Laut dem Lieferkettenanalyst Ming-Chi Kuo ist ein neues Vision-Produkt nicht vor 2027 geplant und Apple-Leaker Mark Gurman zufolge wurde die Arbeit an einer leichteren und günstigeren Vision-Brille sogar pausiert, weil sich Apple auf die Entwicklung von Smart Glasses konzentrieren möchte.
Das fügt sich in einen Trend ein, der sich 2026 fortsetzen wird: Smart Glasses rücken zunehmend in den öffentlichen Fokus, während klassische VR-Brillen an Bedeutung verlieren.
(tobe)