Jahresrückblick der Störungen: Die größten Online-Ausfälle 2025
Ein Blick auf das Jahr 2025 zeigt, welche Online-Dienste die weitreichendsten Ausfälle in Europa verzeichneten – von Gaming-Plattformen bis zu Cloud-Anbietern.
(Bild: TippaPatt/Shutterstock.com)
Das Jahr neigt sich dem Ende, und mit den letzten Wochen des Jahres blicken wir an vielen Stellen auf die vergangenen Monate zurück. Spotify gibt mit Wrapped einen Überblick, wie 2025 musikalisch geklungen hat, Netflix fasst noch einmal alle Spoiler zusammen, und im linearen Fernsehen jagt ein Jahresrückblick den nächsten (unterbrochen von Wiederholungen von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Dinner For One“, versteht sich).
Ookla, der Anbieter von Diensten wie Downdetector und Speedtest, hat sich mit einer anderen Art von Rückblick auf das Jahr 2025 befasst und listet die größten Online-Ausfälle der letzten Monate auf. Dazu haben sie die Anzahl der Meldungen über ihre Plattform Downdetector ausgewertet, die hierzulande als „Alle Störungen“ bekannt ist.
Diese Dienste waren 2025 in Europa down
Cloud-Anbieter, soziale Netzwerke, Gaming-Plattformen: Als Nutzende wissen wir, dass kein Dienst gegen Ausfälle gefeit ist. So ist es auch keine Überraschung, dass die Liste der größten verzeichneten Ausfälle alle Bereiche abdeckt.
Das Europa-Ranking führt dabei Playstation an: Am 7. Februar 2025 meldeten 1,7 Millionen europäische Nutzende eine Störung des Netzwerks der Spielekonsole. Der Zweitplatzierte konnte die Millionenmarke schon nicht mehr knacken: Am 20. Oktober wurde Snapchat 989.559 Mal als down gemeldet.
Platz drei belegt Vodafone UK. Hier gingen am 13. Oktober – 833.211 Störungsmeldungen bei Downdetector ein.
Unter den Top– beziehungsweise in diesem Fall eher Flop–Ten befinden sich außerdem Whatsapp, Youtube, Spotify, Twitter/X, Cloudflare und der niederländische Telekommunikationsanbieter Odido.
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Globales Ranking: Warum ein einziger Ausfall Millionen Nutzende traf
Während sich fast alle der genannten Dienste auch im Ranking der größten globalen Ausfälle wiederfinden, sticht hier der Spitzenreiter dennoch deutlich hervor: Mit 17 Millionen gemeldeten Ausfällen führt Amazon Web Services (AWS) deutlich. Der Ausfall am 15. Oktober dauerte laut Ookla über 15 Stunden.
Betroffen waren über 2000 Unternehmen und Millionen Nutzende von Apps und anderen Diensten, darunter Slack, Tinder, Zoom und verschiedene Onlinespiele. Das Problem: AWS ist mit einem Cloud-Marktanteil von rund 30 Prozent eine zentrale Kerninfrastruktur des World Wide Web. Ein großflächiger Ausfall wie der im Oktober 2025 zieht also einen Domino-Effekt nach sich, bei dem viele andere Anbieter und Dienste in der Folge ebenfalls in die Knie gehen.
Der Anbieter weist dabei darauf hin, dass die Daten zu den globalen Ausfällen "auf der Gesamtzahl der Meldungen zu allen betroffenen Diensten" basieren, während bei den regionalen Ausfällen die Meldungen zu den einzelnen Diensten zählen. Allerdings setzen sowohl Sony für das Playstation-Netzwerk als auch Snapchat und Whatsapp auf AWS. Zwar fallen viele der gemeldeten Ausfälle zeitlich nicht mit dem AWS-Vorfall zusammen, dieser Jahresrückblick zeigt aber doch: Die schwerwiegendsten Ausfälle betreffen längst nicht mehr einzelne Apps, sondern die Infrastruktur darunter – und führen so schnell zum globalen Ausnahmezustand.
Dieser Beitrag ist zuerst bei t3n.de erschienen.
(jle)