Microsoft optimiert SQL Server für Data Warehouses

Eine erste Preview des SQL Server 11 enthält unter anderem eine neue Technik zum spaltenorientierten Speichern, durch die typische Data-Warehouse-Aufgaben bis zu zehnmal schneller erledigt werden.

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Von
  • Christian Kirsch

Auf seiner PASS-Konferenz hat Microsoft erstmals über die künftige Version seines SQL Server gesprochen. Das Produkt mit dem Codenamen "Denali" wird unter anderem spaltenorientierte Indizes und Speicherverfahren in seiner OLAP-Engine bereitstellen. Dadurch sollen sich Data-Warehouse-Abfragen und Aggregationen deutlich schneller ausführen lassen. Einem Whitepaper (PDF) zufolge liegen bei dieser Technik Tabellenspalten in einer Reihe von Plattenblöcken, so wie sonst üblicherweise Zeilen. Dadurch muss der Server nur die in der Abfrage benötigten Spalten von der Platte holen, wegen der Redundanz innerhalb einer Spalte sind die Daten häufig besser komprimierbar, und Zwischenpuffer lassen sich besser ausnutzen, da die komprimierten und häufig benötigten Teile der Spalten bereits im Speicher liegen.

Als weitere Neuerungen kündigt das Unternehmen eine gemeinsame Entwicklungsumgebung ("Juneau") für Datenbank-, Berichts- und Web-Software unter dem Dach von Visual Studio an. Sie soll unter anderem eine vereinheitlichte Umgebung für das Bearbeiten von Datenbanken, das Round-Trip-Refactoring und die Inbetriebnahme von Datenbanken enthalten und damit ihren gesamten Lebenszyklus abdecken.

Bei der Verfügbarkeit will Microsoft zur Konkurrenz aufschließen. So soll die Verwaltung von HA-Systemen mit einer einheitlichen Oberfläche möglich sein, die gleichermaßen für lokale und subnetzübergreifende Cluster, synchrones und asynchrones Spiegeln sowie für shared und non-shared Storage zuständig ist. Die auf Fallback-Knoten gespeicherten Daten stehen erstmals auch für lesende Zugriffe zur Verfügung, und es lassen sich mehrere davon pro Master definieren.

Von Oracle inspiriert scheinen die neuen File-Tables zu sein: Damit lassen sich Datenbanktabellen wie Dateisysteme verwenden. Kleinere Änderungen soll es bei den Funktionen für Geodaten geben, mehr Tempo bei der Volltextsuche. Für Berichte steht zukünftig ein Webinterface zur Verfügung, das mit Silverlight-Unterstützung ihre Erstellung und Bearbeitung erlaubt.

Derzeit ist die erste Community Technology Preview von Denali verfügbar, die noch nicht alle geplanten Funktionen und Module enthält. Dort schon auszuprobieren sind die neuen Integration Services mit einer verbesserten Entwicklungsoberfläche samt Undo, einer Verwaltung für Projekte, die aus mehreren SSIS-Paketen bestehen, und einem zentralem Dienst für ihre Ausführung. (ck)