Real testet Linux-Akzeptanz
Die Supermarkt-Kette Real hat diese Woche für ihre ostdeutschen Kunden einen PC mit vorinstalliertem Linux im Angebot.
Beim Lebensmittelhändler Real steht in dieser Woche ein Desktop-PC von Medion mit vorinstalliertem Linspire Linux in den Regalen. Das System, in dem ein Celeron D336 mit 2800 MHz seine Arbeit verrichtet, kostet 299 Euro. Die Aktion, mit der Real die Resonanz der Kunden auf Rechner mit einem alternativen Betriebssystem prüfen möchte, erstreckt sich jedoch nur auf die Filialen in der Vertriebsregion Ost, die die neuen Bundesländern umfasst. Das System wird nur dort in Prospekten beworben, die Real-Webseiten schweigen über das Angebot. Dass die Wahl auf dieses Vertriebsgebiet fiel, hat laut einem Pressesprecher bei Real keinen tieferen Hintergrund: Es hätte genausogut eine andere der insgesamt sechs Absatz-Regionen der Handelskette sein können.
Für Linspire, so der Pressesprecher, habe sich Real auf Empfehlung des PC-Herstellers Medion entschieden. Das ehemalige Lindows, das den Ruf einer besonders anwenderfreundlichen Linux-Distribution hat, positioniert sich gern als ein Linux für Windows-Umsteiger. In den USA hat der Distributor Vertriebsabkommen mit Supermarktketten wie Wal-Mart. In der gleichen Woche bietet Real übrigens eine identische Hardware mit vorinstalliertem Windows XP Home an – für 100 Euro mehr. Wie es bei dem Angebot um den Linux-Support bestellt ist, muss sich noch zeigen. Im Problemfall steht den Kunden die Medion-Hotline zur Verfügung. Diese werde laut Real jedoch "sicherlich hauptsächlich Fragen zu der PC-Hardware beantworten können".
Ob das alternative System bei den Kunden gut ankommt, konnte Real noch nicht sagen. Eine Auswertung nach Ablauf der Aktionswoche solle darüber entscheiden, ob und wo das Unternehmen in Zukunft PCs mit Linux vertreiben werde. Die Aktion läuft noch mindestens diese Woche oder so lange, bis alle Systeme verkauft sind. (akl)
