Nutzer ignorieren Empfehlungen bei Facebook und Co.

MIT-Forscher haben eine Studie zur Beeinflussbarkeit von Social-Media-Konsumenten durchgeführt.

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Wer heutzutage ein neues Produkt auf den Markt bringt, setzt dabei meist auch auf soziale Online-Medien. Über die, so die gängige Annahme, würden Verbraucher schneller zum Kauf motiviert als über klassische Werbekampagnen. Eine neue Studie von MIT-Forschern dämpft nun allerdings die Erwartungen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Der soziale Einfluss des Web 2.0 wird demnach überschätzt. "Wir wissen gar nicht, was "sozialer Einfluss" eigentlich genau bedeutet", sagt Coco Krumme, eine der Autorinnen der Studie. Es sei wichtig, genauer herauszufinden, welche Hinweise in sozialen Netzwerken tatsächlich das Verbraucherverhalten beeinflussten.

Gemeinsam mit ihren Kollgen Galen Pickard und Manuel Cebrian hat Krumme deshalb das Kaufverhalten bei Musikdateien untersucht. Die MIT-Forscher fanden dabei heraus, dass Nutzer zwar Ausschnitte von Stücken anhören, auf die andere sie aufmerksam gemacht haben. Doch das Lauschen führt nicht zwangsläufig dazu, dass sie auch den Kaufen-Button anklicken. Zweites Ergebnis: Der Einfluss von sozialen Netzwerken auf die Popularität eines Stückes nimmt mit der Zeit ab. Hält es sich dennoch in den Charts, könnte das schlicht und einfach an seiner Qualität liegen.

Die MIT-Forscher schauten sich in ihrer Analyse die Daten aus der so genannten MusicLab-Studie noch einmal genauer an, bei der 14.000 Nutzern insgesamt 48 Songs vorgestellt wurden. Dabei fanden sie heraus, dass der Hauptfaktor für einen Download war, ob ein Nutzer das Stück zuvor schon einmal angehört hatte. Empfehlungen von anderen alleine erhöhten hingegen die Wahrscheinlichkeit für einen Download nicht.

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(bsc)