Fehlerhafte Personalausweise in Hessen

Mehrere hessische Gemeinden haben von der Bundesdruckerei neue Personalausweise erhalten, auf denen die Ausstellungsbehörde nicht korrekt bezeichnet ist. Es wird ein Fehler in der Software vermutet, die die Bürgerbüros einsetzen.

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Von
  • Carolin Eckenfels
  • dpa

Kurz nach dem Start des neuen Personalausweises hat der Fehlerteufel erneut zugeschlagen. Mehrere Kommunen in Hessen können die Ausweise nicht aushändigen, weil ein falscher Name der Ausstellungsbehörde darauf steht. Die Gemeinde Riedstadt bestätigte am Mittwoch Medienberichte, wonach 130 Ausweise fehlerhaft sind. Eine stichprobenartige Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab, dass die südhessische Stadt damit nicht alleine ist. Die Probleme kennen etwa auch Biebesheim am Rhein, Bad Nauheim oder Mörfelden-Walldorf.

Während Biebesheim von einer "geringfügigen Fehlerquote" spricht, haben die beiden anderen Kommunen jeweils mehr als 150 falsche Dokumente von der Bundesdruckerei zurückbekommen. Betroffen sind den Bürgerbüros zufolge Ausweise, die in den ersten beiden Novemberwochen beantragt wurden. Schuld seien nicht die Ämter, sondern Softwarefehler.

Die Städte und Gemeinden arbeiten nach Angaben von ekom 21, dem größtem IT-Dienstleister für Kommunen in Hessen, mit einem speziellen Personalausweis-Programm der Bundesdruckerei. Dieses wurde von der ekom 21 für die von ihr betreuten Kommunen angepasst. "Wir prüfen zurzeit, ob und wo ein Fehler in der Software liegt", sagte Sprecher Stefan Thomas. Wie viele Kommunen betroffen sind, konnte er noch nicht sagen. Details sollten erst nach Ende der Überprüfung bekanntgegeben werden. Das Innenministerium konnte ebenfalls keine Zahlen nennen. Das Ministerium hatte die Bürgerbüros bereits Mitte November darüber informiert, dass einige Ausweise Fehler enthielten und deshalb nicht herausgegeben werden dürften.

Petra Fischer, Leiterin des Ordnungsamtes von Riedstadt, ärgert sich über die Panne. Den Unmut der Bürger würden nun die Mitarbeiter abbekommen, obwohl diese "sorgfältig und fehlerfrei" gearbeitet hätten. Die Dokumente mit dem falschen Ausstellungsort – statt Riedstadt steht dort etwa Bürgermeister – sind ungültig. Die betroffenen Bürger müssen sich deshalb gedulden, bis ein neuer, richtiger Ausweis ausgestellt ist.

Die Kommunen hoffen, dass sie nicht auf den Kosten für die Panne sitzenbleiben. Der Fehler werde bei der Bundesdruckerei reklamiert, sagte Petra Fischer. "Wir gehen davon aus, dass die Gemeinden keine zusätzlichen Kosten haben werden." Das letzte Wort sei darüber aber noch nicht gesprochen.

Während sich Riedstadt ärgert, freut sich etwa das mittelhessische Marburg über einen einwandfreien Start des neuen Ausweises. "Es läuft wirklich gut. Wir haben keinerlei Fehler, alles, was wir bekommen, stimmt", sagte Stefan Krein, Leiter des Bürgerbüros. Fehlerfreie "Persos" melden auch Kassel, Darmstadt oder Frankfurt. (ad)