SWT-Benutzeroberflächen auf Qt-Basis

Der Frankfurter IT-Dienstleister compeople hat sein SWT/Qt-Projekt zur Realisierung von Desktop-Anwendungen auf Basis des Standard Widget Toolkit (SWT) auf Eclipse Labs als Open Source zur Verfügung gestellt, Googles Hosting-Ressource für Eclipse-Projekte. Wie es der Name schon erahnen lässt, handelt es sich bei der Entwicklung um eine SWT-Implementierung auf Basis des freien Qt-Frameworks. Qt dient der plattformunabhängigen GUI-Entwicklung mit C++, also GUIs für Linux, Windows und Mac OS X mit identischem Quellcode. Das gilt jetzt auch für SWT/Qt.

Im Vergleich zu den Gestaltungsmöglichkeiten von SWT haben Entwickler mit SWT/Qt mehr Möglichkeiten, grafisch ansprechende Benutzeroberflächen zu realisieren, das trifft auch auch ein Rebranding bestehender Applikationen zu. Das war auch der Grund von compeople, sich abseits von SWT nach weiteren Entwicklungstechniken zur Gestaltung von Benutzeroberflächen zu schauen. Die Firma leitet darüber hinaus auf eclipse.org das Riena-Projekt zum Entwickeln mehrschichtiger Client/Server-Anwendungen.

Eine weitere Eigenschaft von SWT/Qt ist es, dass es – entkoppelt vom Oberflächen-Code – über die Qt-Stylesheets mehr Optionen zur Gestaltung von Benutzeroberflächen zur Verfügung stellt. Das Qt-Framework ist auch die Basis des unter Linux beliebten KDE-Desktops; mit SWT/QT sollen auf SWT basierende Eclipse-Programme unter solchen Desktops natürlicher und optisch ansprechender zu integrieren sein, als das mit der GTK-Komponentenbibliothek möglich wäre.

Zum Eclipse-Projekt konnte SWT/Qt nicht werden – was der ursprüngliche Plan war –, da die Abhängigkeiten von Qt und der Java-Implementierung Qt Jambi nicht in Einklang mit den Rahmenbedingungen der Eclipse Foundation gebracht werden konnten. (ane)