Jeder dritte Arbeitnehmer will wechseln

Kaum geht es der Wirtschaft besser, krallen sich die Arbeitnehmer auch nicht mehr an ihren Jobs fest. Im Gegenteil: Jeder Dritte will in diesem Jahr seinen Job wechseln.

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Von
  • Marzena Sicking

In den vergangenen zwei Jahren bangten die Mitarbeiter um ihre Jobs. Wer eine feste Stelle hatte, gab diese freiwillig kaum auf. Doch mit dem Wirtschaftsaufschwung scheinen sich auch die Ansprüche und die Einstellung der Arbeitnehmer zu wandeln. Denn ein sicheres Gehalt ist plötzlich nicht mehr das wichtigste Kriterium. Kaum geht es der Wirtschaft besser, machen sich bei Arbeitnehmern Unmut und Wechselwilligkeit breit. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine aktuelle Untersuchung der ServiceValue GmbH.

Bei der Studie unter 5.500 Mitarbeitern ging es eigentlich um das Thema "Führungskultur in Deutschland" – also vor allem die Führungskompetenz der leitenden Angestellten. Dabei ergab sich auch folgendes Bild: 31 Prozent der Arbeitnehmer wollen in den nächsten zwölf Monaten ihren Arbeitsplatz wechseln. Begründet wird dies oft mit einem angeblichen Mangel an "Führungskultur" im jeweiligen Unternehmen. Um genau zu sein, vermissen die Mitarbeiter bei ihren Vorgesetzten Zuverlässigkeit, Wertschätzung, Empathie und Authentizität der Führungskraft sowie Entscheidungsfreiheit.

Die IT- und TK-Branche muss sich dabei durchaus mehr Sorgen machen, als andere Wirtschaftszweige: Bei der Berechnung eines Führungskulturwechsel-Rankings landete die ITK-Branche nur auf Platz 7, der Einzelhandel auf Platz 8. Führungskompetenzen der leitenden Angestellten scheinen hier als möglicher Erfolgsfaktor des Unternehmens noch nicht im Fokus zu stehen. Und auch wenn die Mitarbeiter nicht gleich kündigen, sollte man sich als Arbeitgeber keinesfalls sicher sein: Wie die Umfrage weiter ergab, verrichten etliche Arbeitnehmer, die vor einer Kündigung zurückschrecken, nur noch Dienst nach Vorschrift.

Wenn langjährige Mitarbeiter die Firma verlassen oder nur noch das Notwendigste tun, dann entsteht den Unternehmen ein wirtschaftlicher Schaden. Dieser, so die Initiatoren der Studie, sei klar auf demotivierende Führungsstrukturen zurückzuführen. Wer sein Unternehmen erfolgreich und gewinnbringend ausrichten will, sollte also auch in die Unternehmens- und vor allem Firmenkultur investieren. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)