WLAN-Box mit integrierter Anonymisierung

Das Tor-Projekt arbeitet an einer Routersoftware für Buffalo-Geräte, in denen die Sicherheitstechnik gleich integriert ist.

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Politische Aktivisten, Angehörige von NGOs, Unternehmen und auch ganz normale Nutzer verwenden seit Jahren das kostenlose Werkzeug Tor, um sich in unsicheren Netzwerken anonym im Internet bewegen zu können. Das Non-Profit-Projekt, das hinter der Software steht, hat nun einen kostengünstigen Heimrouter entwickelt, der die Technik gleich eingebaut hat, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Bislang war die Nutzung von Tor nicht ganz leicht: Nutzer mussten die entsprechende Software auf ihrem PC installieren und ihr Betriebssystem so einstellen, dass es wirklich den gesamten Traffic über Tor abwickelte. Der neue Heimrouter erleichtert das deutlich. "Wir wollten Anonymität zu etwas machen, das jederzeit und immer genutzt werden kann", sagt Jacob Appelbaum, Entwickler beim Tor-Projekt. "Wenn man an einen Router angeschlossen ist, der Tor integriert hat, läuft der Datenverkehr automatisch gesichert ab, ohne dass man am PC etwas ändern müsste. Das vereinfacht die Nutzung sehr."

Erste Tests bei einzelnen Tor-Nutzern laufen bereits. Das Prototyp-System basiert auf einem populären WLAN-Heimrouter des Herstellers Buffalo Technology, bei dem eine neue Software installiert wurde, die von Appelbaum und Kollegen stammt. Ausgangspunkt war das OpenWRT-Projekt, eine quelloffene Routersoftware.

Die fertigen Geräte können so konfiguriert werden, dass der gesamte Datenverkehr über Tor läuft – oder nur bestimmte Protokolle. "Vielleicht will man ja seine Internet-Telefonate über Tor abwickeln, anderen Datenverkehr aber nicht", erklärt Appelbaum. Der Heimrouter wird deshalb beides können: Tor-Traffic und ungeschützten Datenverkehr.

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(bsc)