Jowood ist insolvent

Der angeschlagene österreichische Spiele-Publisher hat sich vergeblich um die Neuordnung seiner Finanzen bemüht und die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beim Handelsgericht Wien beantragt.

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Der österreichische Spiele-Publisher Jowood ("Die Gilde") ist insolvent und hat am Freitag die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beim Handelsgericht Wien beantragt. Bemühungen um eine Neuordnung der Finanzen seien gescheitert, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die an der Wiener Börse notierte Aktie des Publishers wurde vom Handel ausgesetzt. Der Vorstand zeigte sich in der Mitteilung zuversichtlich, dass Verhandlungen mit Gläubigern und möglichen Investoren zu einem positiven Ergebnis führen und der Fortbestand des Unternehmens mit derzeit noch rund 90 Mitarbeitern gesichert werden könne.

Erst am Mittwoch hatte der Publisher in Wien Klage gegen den ehemaligen Anteilseigner Koch Media eingereicht. Jowood fordert darin 2,36 Millionen Euro plus Zinsen. Im Jahr 2005 war Koch Media bei dem damals kurz vor dem Konkurs stehenden Publisher eingestiegen – das Unternehmen hatte Verbindlichkeiten übernommen und war dafür mit einem Aktienpaket im Wert von 6,4 Millionen Euro beteiligt worden. Die von Koch Media damals übernommenen und als Sacheinlage eingebrachten Forderungen seien aber tatsächlich nur 4,04 Millionen Euro wert gewesen, begründet Jowood nun die Klage und beruft sich dabei auf Wirtschaftsprüfer. Der Spiele-Publisher kämpft trotz zwischenzeitlicher Hochphasen seit Jahren mit rückläufigen Umsätzen und hohen Verlusten. (vbr)