Elastic Beanstalk: Amazon betritt PaaS-Bühne

Amazons Webservices-Abteilung (AWS) hat mit Elastic Beanstalk einen neuen Cloud-Service vorgestellt, durch den der Konzern in den Kreis der Anbieter von "Platform as a Service" (Paas) wie Google und Salesforce.com rückt. Mit dem kostenlos angebotenen Elastic Beanstalk sollen Java-Entwickler ihre Programme in der AWS-Cloud einfach einrichten und verwalten können. Kunden zahlen allein für den Dienst der benötigten Infrastrurservices (z. B. EC2, S3). Angeboten wird der Dienst derzeit allerdings nur in ausgewählten Teilen der USA, andere Regionen sollen bald folgen.

Der neue AWS-Service hat vorerst Beta-Status und richtet sich primär an kleinere Unternehmen oder solche, die nicht viel Zeit in die Verwaltung ihrer Cloud-Instanzen stecken wollen beziehungsweise nicht das Verständnis dafür haben. Er kümmert sich über die AWS Management Console, das AWS Toolkit for Eclipse, die Kommandozeilenwerkzeuge oder die API um den Upload der Archive, die Einrichtung und Verwaltung des Speichers und von Clustern sowie um den Lastausgleich und die Skalierung.

Über die Integration mit der in der Java-Entwicklung weitgehend verbreiteten Eclipse-Entwicklungsumgebung muss für den neuen Service die IDE nicht verlassen werden. Die Architektur von Elastic Beanstalk ist offen konzipiert, sodass zukünftig auch Anbindungen an andere Programmiersprachen entstehen sollen. Diesen Part können auch Drittanbieter übernehmen, wenn auch Amazon selbst schon Erfahrung mit anderen Programmierplattformen wie PHP und .NET gemacht hat und dafür Tool-Support zur Verfügung stellt. Gespräche gibt es offenbar mit Engine Yard, die eine Anbindung an Ruby und Rails-Framework herstellen könnten. Weitere Amazon-Services, die Elastic Beanstalk unterstützen, sind Simple Notification Service, Elastic Load Balancing und Auto-Scaling. (ane)