Philips will Umschalten bei TV-Werbeunterbrechung verhindern [Update]

Sollte sich die Vision von Philips-Forschern durchsetzen, dürfen Fernsehzuschauer künftig bei Werbung weder umschalten noch in Aufnahmen die Verbraucherinformationen überspringen.

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Von
  • Volker Zota

Dass sich private TV-Sender um ihre Werbeeinnahmen sorgen, ist spätestens seit dem Verfahren von RTL gegen die TC Unterhaltungselektronik AG bekannt. Die Mienen der TV-Bosse könnte nun eine Idee der Forscher von Philips Intellectual Property & Standards aufhellen. Sollte sich die Vision von Philips-Forschern durchsetzen, dürfen Fernsehzuschauer künftig bei Werbung weder umschalten noch in Aufnahmen die "Verbraucherinformationen" überspringen.

In dem jüngst vom US-Patentamt veröffentlichten Patentantrag beschreiben die Forscher von Philips eine TV-Welt, bei der man bei Beginn einer Werbeunterbrechung weder Umschalten noch in Aufzeichnungen die so genannten Verbraucherinformationen überspringen oder schnell vorspulen kann. Dafür soll ein spezielles Flag im TV-Strom sorgen, das die Settop-Box auswertet. Letztere soll auf der hierzulande bisher kaum verbreiteten Multimedia Home Platform (MHP) aufsetzen. Dank der interaktiven Möglichkeiten von MHP dürfen sich die Zuschauer nach den Plänen wahlweise von der Werbung freikaufen. Ein Druck auf die Bezahltaste der Fernbedienung – schon genießt man den Blockbuster werbefrei. So könnte jeder TV-Sender zum Pay-TV-Anbieter avancieren – sofern die Zuschauer dabei mitmachen.

[Update:] Philips stellte auf Nachfrage von heise online klar, dass derzeit keine Absicht bestehe, Produkte mit derartigen Funktionen herauszubringen. Das Unternehmen melde jährlich eine Vielzahl von Patenten an, die längst nicht alle in Produkte umgesetzt würden. (vza)