Sechs Millionen Euro für österreichische 450-MHz-Frequenzen

T-Mobile will ein Flash-OFDM-Netz als Ergänzung zu seinem HSDPA-Netz aufbauen. Neueinsteiger Green Network bekam für 4,87 Millionen Euro zwei Lizenzpakete und setzt auf CDMA.

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Mit fast sechs Millionen Euro hat die Vergabe der Nutzungsrechte für Frequenzen im Bereich 450 MHz der Republik Österreich überraschend hohe Einnahmen beschert. Jeder der drei Bewerber durfte nur ein einziges Gebot abgeben. Green Network bezahlt für zwei Frequenzpakete im Ausmaß von insgesamt 2 × 2,84 MHz 4,874 Millionen Euro. T-Mobile Austria durfte als bereits aktiver Mobilfunkanbieter nur für ein Paket mitbieten und erhält für 1,1 Millionen Euro 2 × 1,6 MHz zugeteilt. Nordisk Mobiltelefon ist mit einem offenbar zu niedrigen Gebot leer ausgegangen. Die österreichischen 450-MHz-Frequenzen waren seit Abschaltung des C-Netzes (NMT-Standard) im Sommer 1997 ungenutzt.

Spätestens in sechs Monaten muss der Betrieb aufgenommen werden, die Nutzungsrechte sind bis Ende 2021 befristet. Bis 1. September 2007 müssen sowohl Green Network als auch T-Mobile je 310 Gemeinden aus einer Liste von zirka 1400 Gemeinden mit insgesamt über 10.000 kleinen und kleinsten Siedlungen versorgen; bis 1. Februar 2009 sollen es 465 Gemeinden sein. In jeder aufgelisteten Siedlung einer Gemeinde müssen Downloads mit mindestens 384 kbit/s und Uploads mit mindestens 128 kbit/s möglich sein.

In einer verfrühten Freudenbekundung zehn Tage vor dem eigentlichen Zuschlag hatten die beiden Unternehmen ihre Pläne offenbart. T-Mobile Austria möchte wie die Schwestergesellschaft in der Slowakei Flash-OFDM einsetzen, um damit die Abdeckung ihres UMTS-HSDPA-Netzes (70 Prozent der Österreicher) zu ergänzen. Lieferanten von T-Mobile Slovakia sind Siemens und die Qualcomm-Tochter Flarion. Green Network setzt hingegen auf CDMA450 als Übertragungstechnologie. Mit Lucent, Nortel und Siemens hat der Anbieter bereits Gespräche geführt und Absichtserklärungen (Letters of Intent) unterzeichnet. (Daniel AJ Sokolov) / (ssu)