Google startet Bezahldienst One Pass

Der Online-Dienst auf Grundlage von Google Checkout soll den Kauf von digitalen Inhalten erlauben und konkurriert mit Apples In-App-Abonnements.

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Von
  • Herbert Braun

Google hat einen Bezahldienst vorgestellt, der den Kauf digitaler Inhalte ermöglicht: One Pass authentifiziert die Nutzer, verarbeitet die Zahlung und stellt die Inhalte auf verschiedenen Geräten bereit. Das Bezahlsystem, das dahintersteckt, ist Google Checkout, das bisher vor allem im Android-Shop zum Einsatz kam.

Online-Verleger können außer einzelnen Artikeln auch Tages- und Monatszugänge oder Pakete mit mehreren Ausgaben anbieten sowie Gutscheine ausgeben. Das System unterstützt Zahlungen innerhalb einer App. One Pass steht in Deutschland, USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien zur Verfügung. In Deutschland zählen Axel Springer, TomorrowFocus und die Gruner+Jahr-Marke stern.de zu den ersten One-Pass-Anbietern. Beispielsweise will stern.de einzelne Ratgeber-Artikel für 49 Cent und Springer über bild.de Spielübertragungen der türkischen Fußballliga verkaufen.

Google betont, dass einzig der Anbieter Preise und Zahlungsmodalitäten festlegt. Zuletzt hatten die deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverleger gegen Apples Regelungen und Preise bei In-App-Abonnements für das iPad protestiert. Der In-App-Verkaufszwang hatte aber auch bei anderen Anbietern für Kritik gesorgt.

Bei One Pass kümmert sich Google um die Authentifizierung der Nutzer, die Abo-Verwaltung und die Zahlungsabwicklung. Die Nutzer sollen sich dafür mit einem Google-Konto anmelden. Eric Schmidt, derzeit noch CEO von Google, betonte, dass die Kundendaten bei den Verlagen bleiben sollen: "Wir behalten diese Informationen nicht für uns."

Das System wird laut dem dafür zuständigen Google-Manager Madhav Chinnappa zunächst für den Bezug von Online-Ausgaben auf dem PC eingeführt. Danach ist auch eine Version für Apps von Zeitungen und Magazinen auf mobilen Geräten geplant. Von den Anbietern, die One Pass nutzen, will Google laut Chinnappa zehn Prozent des über den Dienst erzielten Umsatzes einbehalten, während Apple für die In-App-Verkäufe über den App Store 30 Prozent Umsatzbeteiligung verlangt. (heb)