Roulette-Gewinn durch technische Hilfsmittel ist rechtmäßig

In Großbritannien wurden die Ermittlungen gegen Beschuldigte eingestellt, die die Wahrscheinlichkeit eines Casino-Gewinns mit Hilfe technischer Geräte für sich gesteigert hatten.

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Von
  • Stefan Göhler

Zwei Männer und eine Frau, die mit einem Laser-Scanner sowie Computer und Handy ausgerüstet Mitte März dieses Jahres insgesamt 1,3 Millionen Pfund (1,88 Millionen Euro) in einem Casino eines Londoner Ritz-Hotels gewonnen haben, dürfen ihr Geld behalten. Die Polizei hatte die Personen -- zwei Serben sowie eine Frau aus Ungarn -- nach der Tat in deren Hotel in Gewahrsam genommen. Nun wurden die Untersuchungen eingestellt und der Fall zu den Akten gelegt, denn nach Aussage der Polizei sei kein Eingriff in das Spielgeschehen erfolgt, berichtet unter anderem Times online.

Um vorhersagen zu können, an welchem Punkt die Kugel landen wird, richteten die Spieler den Scanner auf den Roulette-Kessel. Er maß die Geschwindigkeit der Kugel im Moment der Freigabe durch den Croupier sowie den Kontaktpunkt mit dem Kessel. Weiterhin ermittelte das Gerät den Schwungverlust der Kugel und des Rades. Diese Informationen wurden von einem Rechner, vermutlich einem PDA, ausgewertet. Er konnte anhand der ermittelten Daten verschiedene Szenarien durchspielen und gab die wahrscheinlichsten an das Handy der Spieler weiter. Die Gewinnwahrscheinlichkeit erhöhte sich so von 37 zu 1 auf einen Wert von etwa 6 zu 1.

Für die notwendige Ablenkung von der Technik soll die beteiligte Dame gesorgt haben, welche von der Polizei als "gut gekleidet" beschrieben wurde. Am ersten Abend konnte das Trio so 100.000 Pfund einsammeln, um dann den nächsten Abend nochmals zu erscheinen und mit 1,2 Millionen Pfund das Casino zu verlassen. Der schnelle Abgang sowie der hohe Gewinn machten die Besitzer misstrauisch, und sie riefen die Polizei. (Stefan Göhler) / (anw)