Zehn Jahre Free Software Foundation Europe

Die Free Software Foundation Europe, die europäische Schwesterorganisation der in den 80er Jahren gegründeten amerikanischen Free Software Foundation, feiert zehnjähriges Bestehen. Nicht zuletzt aufgrund der großen Zahl europäischer Open-Source-Entwickler sah der Physiker Georg Greve 2001 die Notwendigkeit einer europäischen Organisation, die sich mit der EU-spezifischen Politik und den Folgen des EU-Rechts für freie Software herumschlägt. Die FSFE begreift sich seitdem weniger als kleine Schwester der untrennbar mit Richard M. Stallmann verbundenen amerikanischen FSF, sondern vielmehr als eigenständige, kulturell in Europa verwurzelte Organisation, die die spezifischen Gegebenheiten in Europa berücksichtigt.

Schwerpunkte der Arbeit der FSFE liegt auf den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für freie Software. So ist die FSFE bei den Vereinten Nationen aktiv und engagiert sich in den Diskussionen um geistiges Eigentum im Rahmen der WIPO (World Intellectual Property Organization). Auf EU-Ebene macht die Organsiation Lobby-Arbeit für freie Software. Die FSFE setzt sich für offene Standards ein kämpft gegen Software-Patente, macht Öffentlichkeitsarbeit für freie Software und setzt sich für den Einsatz freier Software an Schulen und Universitäten ein. Die 2006 ins Leben gerufene Freedom Task Force soll Aufklärungsarbeit leisten und Unternehmen und Entwicklern helfen, Lizenzprobleme mit GPL-Code zu vermeiden.

In Kampagnen engagiert sich die FSFE für offene Dokumentenformate und offene Standards (Document Freedom Day) und gegen Digital Rights Management (DRM, für die FSFE Digital Restriction Management). 2010 erhielt Georg Greve, Gründer und langjähriger Präsident der FSFE, das Bundesverdienstkreuz. Seit 2009 leitet Karsten Gerloff als Präsident die Free Software Foundation Europe.

(odi)