Linux-Kernel 2.6.38 freigegeben

Durch eine kleine Änderung am Prozess-Scheduler können sich Systeme mit 2.6.38 erheblich flotter anfühlen; deutlich schneller werden manche Aufgaben durch tiefgreifende Änderung am Virtual File System VFS.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Nach lediglich 69 Tagen Entwicklung hat Linus Torvalds den Linux Kernel 2.6.38 veröffentlicht. Er enthält unter anderem eine als "Wunderpatch" bekannt gewordenen Änderung am Prozess-Scheduler, durch die Desktop-Umgebungen unter bestimmten Bedingungen erheblich schneller reagieren.

Linus zeigte sich von dem Ansatz mehrfach begeistert – etwa in der Freigabe-Mail zur ersten Vorabversion. Dort hob er auch eine andere Umbaumaßnahme hervor: Das Virtual File System (VFS), das zwischen Anwendungen und dem Dateisystem-Code vermittelt, nutzt nun verstärkt RCU (Read Copy Update), was bestimmte Dateisystem-Operationen beschleunigt; laut Torvalds sei eine im Home-Verzeichnis seines Arbeitsplatz-Rechners ausgeführte Dateisystemsuche mit "find" rund 30 Prozent schneller geworden.

Das sind nur zwei von vielen Änderungen, die für Linux-Anwender wichtig sind. So unterstützten die DRM/KMS-Grafiktreiber nun auch einige der neueren Grafikchips von AMD und Nvidia; die WLAN-Treiber für Chips von Atheros, Broadcom, Intel, Ralink und Realtek wurden verbessert und um die Unterstützung weiterer Hardware erweitert. Linux 2.6.38 wird schon mit den im Frühjahr erwarteten Linux-Distributionen Ubuntu 11.04 und Fedora 15 zu den Anwendern kommen.

Details zu diesen und vielen weiteren Neuerungen von Linux 2.6.38 liefert ein Artikel auf heise open. Er gibt auch einen Ausblick auf einige Änderungen, die in den vielleicht schon Ende Mai erscheinenden Linux-Kernel 2.6.39 einziehen dürften:

(thl)