Zweites Roboterschachturnier steht an

Computerschach war gestern. Heute sind die Roboter gefordert. Sie sollen die richtigen Züge nicht nur berechnen, sondern auch rasch und sicher ausführen.

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Von
  • Hans-Arthur Marsiske

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr auf der Jahrestagung der AAAI sollen auch auf der diesjährigen Konferenz im August in San Francisco Wettkämpfe im Roboterschach stattfinden. Von der Spielklasse eines Großmeisters sind die Roboter aber offensichtlich noch weit entfernt, der Schwerpunkt des Turniers liegt auf der Wahrnehmung und der sicheren Manipulation kleiner, leichter Objekte.

Auf die genauen Regeln wollen sich die Teilnehmer noch verständigen, aber schon jetzt macht die Turnier-Homepage deutlich, dass mit kompletten, durch ein Schachmatt entschiedene Partien, eher nicht zu rechnen ist. Aus Zeitgründen besteht ein Spiel aus zehn Zügen auf jeder Seite, heißt es dort. Jeder innerhalb von zwei Minuten korrekt ausgeführt Zug wird mit 150 Punkten belohnt. Zusatzpunkte gibt es für die verbale Beschreibung des eigenen oder gegnerischen Zuges sowie für das Erkennen falsch positionierter Figuren.

Der Wettbewerb wird in zwei Spielklassen ausgetragen. Roboter, die klein genug sind, um sich auf dem Spieltisch zu bewegen, spielen in einer Liga. Die andere Liga umfasst Roboterarme und mobile Roboter in menschlichen Dimensionen. Teams können sich noch bis 15. April zur Teilnahme anmelden.

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Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis es Schachturniere gibt, bei denen Menschen gegen Roboter antreten. Dann dürften die psychologischen Effekte besonders interessant zu beobachten sein. Auf einem Video vom Roboterschachturnier 2010 (s. o.) ist zu sehen, wie der "Gambit"-Roboterarm der University of Washington seine Züge mit den immer gleichen Bewegungen ausführt und sich danach wieder zu seiner Ruhestellung zusammenfaltet. Vielleicht gewinnen die Schachroboter am Ende nicht in erster Linie durch ihre bessere Rechenleistung, sondern wegen ihrer demonstrativen Coolness. (anw)