GeForce GTX 590: Nvidias Watt-Monster für 640 Euro

Nvidia setzt zwei der stromhungrigen Fermi-Grafikchips auf eine Platine und will alle Rekorde brechen. Bei Leistungsaufnahme und Preis gelingt das anscheinend.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 163 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Die GeForce GTX 590 ist 28 Zentimeter lang und damit etwas kürzer als AMDs Radeon HD 6990.

(Bild: Zotac)

Nvidia präsentiert mit der GeForce GTX 590 ihre bislang schnellste Grafikkarte. Auf ihrer Platine sitzen zwei vollausgebaute GF110-Chips mit je 512 Shader-Rechenkernen, die allerdings im Vergleich zu ihren Verwandten auf der GeForce GTX 580 mit niedrigerer Taktfrequenz und Spannung arbeiten, um die Leistungsaufnahme noch im technisch möglichen Bereich zu halten.

Beide GF110-Chips mitsamt ihrer 64 Textureinheiten laufen mit 607 MHz, die Shader-Rechenkerne entsprechend mit der doppelten Taktfrequenz. Jede GPU kann auf jeweils 1536 MByte GDDR5-Speicher zugreifen, der mit 1707 MHz rund 300 MHz langsamer läuft als jener auf der GTX 580. Der Speicher ist mit 384 Datenleitungen angebunden – die hohe Datentransferrate von knapp 164 GByte/s für jede GPU reicht auch für sehr hohe Auflösungen mitsamt fordernder Kantenglättungseinstellungen aus. Für die Kommunikation der GPUs untereinander sorgt ein NF200-PCIe-Switch von Nvidia.

Das frisch erschienene Crysis 2 läuft auf der GTX 590 selbst bei 2560×1600 Pixeln mit 60 fps.

(Bild: Crytek)

Nvidias GeForce GTX 590 steht in direkter Konkurrenz zur vor Kurzem vorgestellten Radeon HD 6990 von AMD, auf der zwei Cayman-Grafikchips arbeiten. Allerdings ist Letztere in wichtigen Disziplinen weiterhin schneller als die neue Nvidia-Karte. In den DirectX-11-Spielen Battlefield Bad Company 2 und Metro 2033 produziert die Radeon HD 6990 je nach Auflösung um 5 bis 8 Prozent höhere Bildraten. Bei 2560 × 1600 Bildpunkten wird die Nvidia-Karte in Metro 2033 allerdings deutlich um knapp 20 Prozent abgehängt (36 : 43 fps). Beim Rennspiel Dirt 2 ist wiederum die GeForce flinker. In 3DMark Vantage (Voreinstellung: Extreme) erreicht die GTX 590 in unseren Tests 19134 Punkte, die HD 6990 18266. Bei 3DMark 11 wendet sich das Blatt, hier schafft die HD 6990 3257 Punkte, die GTX 590 nur 2666 (Voreinstellung: Extreme), eine GTX 580 noch 1937 Punkte.

Für die Kommunikation beider Fermi-GPUs sorgt Nvidias NF200-PCIe-Switch.

(Bild: c't)

Mit Hilfe ihrer beiden 8-poligen Stromstecker darf die GeForce GTX 590 bis zu 375 Watt verheizen, Nvidia veranschlagt die TDP der Karte bei 365 Watt. Im Spielbetrieb maßen wir durchschnittlich 324 Watt – und damit sogar mehr als bei der Radeon HD 6990. Dafür macht der Nvidia-Lüfter mit 2 Sone weniger Krach. Im anspruchsvollen Perlin-Noise-Test von 3DMark06 verheizte die Karte durchschnittlich gar 394 Watt und wurde mit 4 Sone auch sehr laut. Die während unserer Tests höchste, kurzzeitig gemessene Spitzenleistungsaufnahme lag bei 502 Watt – Rekord. Im Leerlauf (0,6 Sone) maßen wir 55 Watt, bei zwei angeschlossenen Displays sogar über 100 Watt. Nvidia empfiehlt für den Betrieb der Grafikkarte ein 700-Watt-Netzteil.

Die GeForce GTX 590 wird von Nvidias Boardpartnern für rund 640 Euro erhältlich sein. (mfi)