Nortel verkauft eigene IPv4-Adressen an Microsoft

Laut einer Mitteilung hat der insolvente Netzwerkausrüster Nortel für seine 666.624 bislang auf sich registrierte IPv4-Adressen 7,5 Millionen US-Dollar bekommen.

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Von
  • Reiko Kaps

Der insolvente kanadische Netzwerkausrüster Nortel hat 666.624 bislang auf das Unternehmen registrierte IPv4-Adressen an Microsoft verkauft, meldet der Dow Jones Financial Information Service in einer knappen Mitteilung. Umgerechnet bezahlt Microsoft etwa 11,25 US-Dollar pro IPv4-Adresse; Nortels Gesamterlös von 7,5 Millionen US-Dollar aus dem Geschäft wird offenbar direkt an die Gläubiger der Firma fließen.

Anfang des Jahres war der IANA-Pool an freien IPv4-Adressen leer gelaufen. Bereits davor diskutierten Vertreter aus der Internetverwaltungen, wie man nach diesem Datum IPv4-Adressen vergeben, transferieren und handeln sollte: Das für Europa zuständige RIPE hatte ein Verfahren für die Vergabe ungenutzter IPv4-Adressen unter den Mitgliedsunternehmen vereinbart. Bei Transfers gilt, dass das an den Adressen interessierte Unternehmen einen Bedarf nachweisen muss. Außerdem darf es die auf diesem Weg erhaltenen Adressen innerhalb von zwei Jahren nicht weitergeben.

Wenn auch die Verwaltern keine freien IPv4-Adressen mehr haben, werden Unternehmen solche Regeln jedoch umgehen und die Adressen unter der Hand weitergeben, fürchtete bereits damals das RIPE NCC. Dann könnte man etwa die IPv4-Adressdatenbank beim RIPE nicht mehr aktuell halten. (rek)