Federlesen #4: Kommunizieren und Teilnahme bei Apache

Apache-Projekte versuchen, neuere Versionen von Protokollstandards zeitnah zu implementieren, damit einer reibungsfreien Kommunikation nichts im Wege steht. Doch nicht nur dafür werden neue Committer benötigt.

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Von
  • Frank Pientka
Inhaltsverzeichnis

Interoperabilität und Asynchronität für die Kommunikation heterogener System werden immer wichtiger. Deshalb versuchen Apache-Projekte, neuere Versionen von Protokollstandards zeitnah zu implementieren, damit einer reibungsfreien Kommunikation nichts im Wege steht. Doch nicht nur dafür werden neue Committer benötigt. Deswegen fördert die Apache Software Foundation verschiedene Szenarien für den Einstieg in die Apache-Welt.

Für eine funktionierende und möglichst konfliktfreie Kommunikation ist das Einhalten von Regeln wichtig. Was für die Kommunikation zwischen Menschen stimmt, gilt ebenso für Softwaresysteme. Viele Apache-Projekte sind von Haus aus "kommunikationsfreudig". Dabei ist HTTP durch das Internet sicherlich das beliebteste, aber nicht das einzige von Apache-Projekten unterstützte Protokoll. Für das HTTP-Protokoll gibt es neben den bekannten Webservern httpd und Tomcat mit der Apache Felix Web Console einen kleinen Webserver und mit dem HttpClient die Gegensprechanlage für den Client. Auf Letzteren setzen einige andere Projekte, etwa das Last- und Performancewerkzeug JMeter, auf.

Schon vor dem World Wide Web gab es Protokolle für News (NNTP), E-Mail (SMTP, LMTP, POP3, IMAP) und FTP. Ersteres setzt auf Serverseite Apache James um. Bis auf LMTP und IMAP lassen sich mit der Apache Bibliothek Commons Net News- und E-Mail-Clients realisieren. Das FTP-Protokoll kann man auf Serverseite mit dem httpd-Modul mod_ftp oder dem eigenständigen FtpServer umsetzen. Die Clientseite übernimmt wiederum die Commons-Net-Bibliothek.

Ein wahres Kommunikationswunder, dank einer Vielzahl unterstützter Protokolle, ist der Enterprise Service Bus (ESB) ServiceMix, der den EAI-Mediator (Enterprise Application Integration) Camel und den Nachrichten-Broker ActiveMQ enthält. ActiveMQ-Clients lassen sich in mehreren Programmiersprachen und mit mehreren Protokollen realisieren. In eine ähnliche Richtung, jedoch spezialisiert auf das Advanced Message Queuing Protocol (AMQP), zielt das Apache-Projekt Qpid.

Für den Bereich der SOAP-Webservices und RESTful-Services gibt es mit Axis, Synapsis, CXF und Wink geeignete Kandidaten. CXF sticht unter ihnen als Zwitter hervor, da es sowohl Webservices als auch RESTful Services fließend sprechen kann.

Gerade für Open-Source-Projekte wird das oft vernachlässigte Thema Marketing immer wichtiger. Denn wenn sie oft auch kein Budget dafür haben, hilft doch ein wenig Werbung, die Verbreitung und die öffentliche Aufmerksamkeit zu erhöhen.

Damit das öffentliche Auftreten der Top-Level-Projekte konsistent ist, hatte das Trademark PMC (Project Management Chair) der Apache Software Foundation (ASF) Ende des letzten Jahres diese aufgefordert, die neuen Branding-Richtlinien bis Ende März 2011 umzusetzen. Sie regeln Projektbeschreibung und -benennung, minimale Webseiten-Navigationspunkte, Verwendung der Apache- und anderer Handelsmarken sowie die Nutzung von Produkt-Logos. Für die Inkubator-Projekte und Apache-Veranstaltungen gelten eigene Richtlinien. In einer Art "Frühjahrsputz" sind dadurch alle betroffenen Projekte beauftragt, diese umzusetzen und im nächsten Projektbericht darüber zu berichten.