Lebensmitteldrucker mit vier Düsen

Das Open-Source-Projekt "Fab@Home" arbeitet an einem Rapid-Prototyping-System, das Nahrungsmittel aus vier Substanzen gleichzeitig aufbauen kann.

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Kunststoff, Titan, Stahl – die Anzahl der Stoffe, die sich mit 3D-Druckern verarbeiten lassen, nimmt stetig zu. Forscher der Cornell University im US-Bundesstaat New York erweitern die Palette nun um Schokolade, Teig und Gelee: Ihr "Fab@Home"-Rapid-Prototyping-System lässt sich parallel auch zur Herstellung neuartiger Speisen nutzen.

Während Wissenschaftler des MIT eine ähnliche Maschine im vergangenen Jahr als Konzept präsentierten, druckt das "Fab@Home"-System von Cornell bereits zuverlässig. Und nun gehen die Forscher noch ein gutes Stück weiter: Konnte das bisherige System maximal zwei Substanzen gleichzeitig drucken, was den ständigen Austausch der Rohstoffkartuschen erforderte, soll "Fab@Home 3" bis Ende des Jahres gleich vier unterschiedliche Stoffe zu Nahrung verarbeiten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

An der Idee arbeitet das Team um den Physiker Jeffrey Ian Lipton schon seit mehreren Jahren. 2009 begann dann eine Kooperation mit einer renommierten Kochschule, dem French Culinary Institute. Ziel ist die Produktion neuartiger Nahrungsmittel, die mit normalen küchentechnischen Mitteln sonst nicht herstellbar wären. "Wir denken da beispielsweise an ganz neue Texturen", erläutert Lipton. "Fab@Home" ist quelloffen und kann von jedem Interessierten für unter 2000 Dollar selbst gebaut werden.

Das System druckt normalerweise verschiedene Kunststoffarten Schicht für Schicht über ein Spritzensystem, bis ein Modell entsteht. Die gelartige Substanz härtet anschließend aus. Zum Erstellen von Nahrungsmitteln werden Kartuschen mit Essbarem passender Konsistenz gefüllt, etwa Teig.

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(bsc)