Nokia: Symbian ist nicht mehr Open Source

Nokias "open and direct"-Modell für Symbian ist weniger offen, als es die Wortwahl vermuten lässt. Der Konzern musste bestätigen, dass das mobile Betriebssystem jetzt unter einer Closed-Source-Lizenz stehe.

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Von
  • Alexander Neumann

Nokia hat bestätigt, dass der Sourcecode des mobilen Betriebssystems Symbian nicht mehr Open Source ist. Mit einer jetzt erschienenen Klarstellung hat Nokia auf die Vorwürfe reagiert, die dem Konzern ein missverständliches Vokabular bei der Ankündigung vergangene Woche, dass die Sourcen nun bei Nokias Symbian-Website zu erhalten sind, vorgeworfen haben. Zudem arbeitete Petra Söderling, die den Titel "Head of Open Source, Symbian Smartphones, Nokia" trägt, bei der Ankündigung letzte Woche mit der Überschrift "We are Open!".

Die von den Finnen verwendete Wortwahl "open and direct" beziehe sich nicht auf "open source", sondern sei im Sinne von "open for business" aufzufassen, heißt es nun. Mit dem "open and direct"-Modell will Nokia die Voraussetzung zur Zusammenarbeit mit den verbleibenden japanischen OEMs und der relativ kleinen Community von in die Plattformentwicklung beteiligten Mitstreitern fortzusetzen.

Die Beobachter des Blogs Groklaw hatten in der Folge festgestellt, dass Nokias mit dem Code einhergehende Symbian License nicht einer Open-Source-Lizenz entspreche. Das wiederum veranlasste Simon Phipps, Vorstandsmitglied der OSI (Open Source Initiative), zum Vorwurf, dass Nokia vorgebe, dass damit kein Problem verbunden sei, und er hoffe, dass die Finnen das schnell klarstellen würden.

Den letzten Open-Source-Code, bevor die Website der Symbian Foundation geschlossen wurde, findet man unter symbiandump.sf.net. Mehrere Entwicklungen aus dem Incubator der Open-Source-Organisation haben darüber hinaus eine Heimat auf Google Code. (ane)