Office 365: Über die offene Beta zur Testversion

Microsoft Office 365 hat sich am heutigen Montag von der geschlossenen zur offenen Betaversion gemausert. Die Abonnements der angebotenen Editionen verwandeln sich nach Ablauf der Betaphase automatisch in aufrüstbare 30-Tage-Testversionen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 75 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Nach einem halben Jahr im geschlossenen Betatest hat Microsoft seine Software-Dienste Office 365 am heutigen Montag zur offenen Beta mit einer unbegrenzten Teilnehmerzahl befördert. Wer sich auf der Produktwebseite registriert, soll kurz danach per E-Mail eine Einladung mit Daten fürs Log-in erhalten. Darüber eingerichtete Konten werden nach dem noch für 2011 angekündigten Ende der Betaphase automatisch zu 30-Tage-Testabonnements, die man dann gegen Entrichten der Gebühren und ohne Datenmigration in produktive Dienste-Abos umwandeln kann. Anlässe für planungsbedürftige Datenmigrationen sehen die Microsoft-Experten dagegen sehr wohl in Umstiegsaktionen vom Vorgänger-Produkt Business Productivity Online Suite (BPOS) oder von lokal installierten Softwarepaketen.

Office 365 gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die bei einem Gebührensatz von 5,25 Euro je Monat und Nutzer anfangen und ihren Kunden dann E-Mail, Adressbuch, Kalender, eine öffentliche sowie einige interne (nur per Log-in erreichbare) Webseiten, Office 2010 Web Apps, einen Client zum Lync-Server und Weiteres bieten. Für diese Konstellation namens P1 gibt es Support per Internet-Community. Mit Telefon-Support verbundene Dienst-Sortimente der Klassen E1 bis E4 ab 9 Euro je Nutzer und Monat umfassen die Funktionen gehosteter SharePoint- und Exchange-Server, zusätzlich die Office Web Apps und bei einem Preis von 22,75 Euro je Nutzer und Monat ein nur für die Abonnements-Dauer aktiviertes, lokal installierbares Office 2010 Professional Plus. Die teuerste Stufe, E4, die in den USA 27 Dollar je Nutzer und Monat kostet, enthält außerdem Internet-Telefonie.

Die zusätzlich zu den E-Varianten erhältlichen Bündel K1 und K2 sind für Nutzer ohne persönliche Arbeitsplatzrechner gedacht, bieten beschränkte Zugänge zu SharePoint und Exchange und kosten in den USA 4 beziehungsweise 10 Dollar je Monat und Nutzer (ohne respektive mit Web Apps). Für einige Angebote hat die Windows-Company noch keine deutschen Preisvorstellungen geäußert.

Microsoft betrachtet Office 365 trotz des Namens nicht so sehr als Service für Privatanwender, sondern vorrangig als Angebot für Unternehmenskunden, die Serveranwendungen wie Exchange, SharePoint und Lync nutzen wollen. In einem früheren Zyklus der Redmonder Namens-Revue waren auch diese Backend-Server als Mitglieder des Unternehmens-orientierten Microsoft Office System aufgetreten – in diesem Kontext verwundert die Namensgebung nicht ganz so sehr, auch wenn die Office Web Apps unter den gesammelten Diensten eher eine untergeordnete Rolle einnehmen. Privatleuten empfiehlt Microsoft eher den Erwerb eines installierbaren Office-Pakets als die Nutzung der Web Apps, deren Rolle es bei anspruchsvollen Dokumenten eher im Sichten und Redigieren sieht. (hps)