28.000 Kilometer mit dem E-Bike unterwegs

Beim "Zero Race" sollte getestet werden, ob rein elektrische Zweiräder eine Weltumrundung aushalten.

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Im August 2010 starteten in Genf vier Teams mit Elektrofahrzeugen zum "Zero Race" rund um die Welt. Mit dabei: Sven Lehmann auf einem Serien-Elektroroller. Der Solartechniker absolvierte zusammen mit seiner Partnerin Sandra Lust insgesamt 28.000 Kilometer.

Im Interview mit Technology Review berichtet Lehmann, im Hauptberuf Vorstand der PI Photovoltaik-Institut Berlin AG, nun von seinen Erlebnissen. Die Strecke führte das Team in 80 Tagesetappen unter anderem durch Russland, Kasachstan, China, die USA und Mexiko. Ein Notstromaggregat war nicht dabei – die Teams mussten ihre Akkus am öffentlichen Stromnetz laden. "Mittags mussten wir meist improvisieren. Wenn man die ganze Nacht Zeit hat zum Laden, kann man fast jede x-beliebige Steckdose nehmen. Aber wenn es schnell gehen soll, so in drei bis vier Stunden, braucht man eine entsprechend höhere Ladeleistung", so Lehmann.

Die notwendige Stromstärke von 20 Ampere habe man in 80 Prozent der Situationen gefunden. "In abgelegeneren Orten kriegt man mit der Zeit ein Gespür dafür, wo ein bisschen mehr Energie gehandhabt wird, etwa in Betrieben, wo größere Maschinen stehen. Küchen sind in der Regel auch nicht schlecht, obwohl die einen nicht unbedingt ranlassen."

Unterwegs waren Lehmann und Lust mit einem Vectrix VX-1 – einem Serienfahrzeug, das ursprünglich in den USA entwickelt wurde und inzwischen in Polen produziert wird. "Dieses Fahrzeug hat standardmäßig 60 bis 80 Kilometer Reichweite. Das Reglement des Zero Race schreibt aber eine Reichweite von mindestens 250 Kilometern vor. Den eingebauten Nickel-Metall-Hybrid-Akku haben wir deshalb durch 90 Kilo Lithium-Ionen-Batterien ersetzt. Damit kamen wir schon auf eine Reichweite von 220 Kilometern."

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(bsc)