Browser-App-Werkzeug Fluid erreicht Version 1.0

Mit dem Tool Fluid lassen sich sogenannte Site Specific Browser erstellen, um einzelne Web-Apps voneinander zu trennen. Nach langer Entwicklungsarbeit verlässt es nun das Beta-Stadium.

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Wer viele Web-Apps nutzt, kennt das Problem: Laufen Anwendungen wie Google Mail, Zoho Office oder MobileMe im Hauptbrowser, belasten diese womöglich die Geschwindigkeit der restlichen offenen Tabs und können bei Abstürzen zu Datenverlust führen. Eine Trennung von Web-App und "normaler" Browser-Nutzung kann daher nützlich sein. Der Name dieser Technik: Site Specific Browser, kurz SSB. Dabei wandert die Internet-Anwendung komplett in eine eigene, als getrennte Mac-Anwendung laufende Browser-Instanz. Diese lässt sich dann beispielsweise auch über das Dock direkt ansteuern und liegt als eigenes Programm im Anwendungsordner.

Die hierbei unter OS X populärste Lösung heißt Fluid. Sie verpackt jede beliebige Website in eine eigene WebKit-Instanz, also eine Art Miniversion von Apples Browser Safari. Entwickler Todd Ditchendorf hat sein Werkzeug nun nach gut dreieinhalb Jahren endlich aus der Betaphase entlassen: Fluid 1.0 steht seit dieser Woche zum Download parat. Laut Ditchendorf handelt es sich dabei um eine komplett neu entwickelte Version, was schon daran zu sehen ist, dass sie künftig nur noch ab Mac OS X 10.6 (Snow Leopard) läuft. Dies soll für mehr Geschwindigkeit und Stabilität sorgen.

Fluid 1.0 bleibt standardmäßig kostenlos, doch Ditchendorf bietet ab sofort auch eine Pro-Variante an. Für knapp 5 Dollar Lizenzgebühr erhält der Nutzer drei interessante zusätzliche Funktionen. Die wohl wichtigste: Fluid-SSBs erhalten dadurch einen eigenen, von Safari getrennten Cookie-Speicher – ein Mangel, den Ditchendorf seit längerem lösen wollte. So ist es beispielsweise künftig möglich, in mehreren Google-Mail-Instanzen mit verschiedenen SSBs eingeloggt zu sein. Außerdem lassen sich Fluid-Apps in der Pro-Version in die Menüleiste packen und eigene Userscripts und Userstyles einsetzen. (bsc)