Computerspiele können Schlaganfallfolgen lindern

Ein einfaches Tennisspiel oder das Nachverfolgen von Insektenflugbahnen können bei der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten nützlich sein, haben US-Forscher herausgefunden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Judith Wedderwille

Gezielt eingesetzte Computerspiele können helfen, die Folgen eines Schlaganfalls zu lindern. Dies geht aus einem Forschungsbericht im Journal of NeuroEngineering and Rehabilitation hervor.

Ein US-Forschungsteam um Professorin Alma Merians von der University of Medicine and Dentistry of New Jersey hatte zwölf Patienten ausgesucht, die vor Kurzem einen Schlaganfall erlitten hatten und mindestens einen Arm nicht mehr uneingeschränkt bewegen konnten. Diese trugen zwei bis drei Stunden pro Tag einen Datenhandschuh und spielten einige ausgesuchte Computerspiele. Die dabei anfallenden Aufgaben trainierten jeweils unterschiedliche Bewegungsmuster.

Die Probanden spielten "Plasma Pong", ein einfaches Tennisspiel, das koordinierte senkrechte und waagerechte Armbewegungen erfordert; beim Spiel "Hummingbird Hunt" mussten die Spieler den unvorhersehbaren Flugrouten von Kolibris folgen. In "Hammer Task" galt es, einen virtuellen Holzblock zu greifen und ihn auf den Boden zu schlagen. Das "Virtual Piano" schließlich erforderte bereits die koordinierte Bewegungen einzelner Finger.

Die Ergebnisse des Spiele-Trainings waren deutlich, berichtete Merians. "Die Patienten verbesserten ihre klinischen Bewegungswerte in diesen acht Tagen im Schnitt um 20 bis 22 Prozent." Die genaue Bewegungsanalyse anhand des Datenhandschuhs habe gezeigt, dass die Kontrolle sowohl der Grob- als auch der Feinmotorik bis hin zu den einzelnen Fingern gesteigert wurde.

Als Vergleichsgruppe dienten den Forschern gesunde Menschen, die ebenfalls via Datenhandschuh spielten. Bei ihnen zeigte sich mit der Zeit keine entscheidende Verbesserung. Dies galt auch für die nicht vom Schlaganfall in Mitleidenschaft gezogenen Arme der Patienten, berichten die Wissenschaftler. (jdw)