Skype installiert Drittanbieter-Software gegen den Willen des Nutzers

Am Wochenende hat die Auto-Update-Funktion von Skype gegen den Willen der Anwender das Programm eines Drittanbieters installiert. Selbst wenn der Nutzer der Installation nicht zustimmte, landete das Programm auf dem Rechner.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Am Wochenende hat ein Partnerunternehmen von Skype die Auto-Update-Funktion der VoIP-Software genutzt, um ein Programm auf dem System zu installieren – und das auch gegen den ausdrücklichen Willen des Anwenders. Der Anbieter EasyBits ist seit 2006 für Onlinespiele auf der Skype-Plattform verantwortlich. Durch ein Update der Spielefunktion gelangte nun auch das eigenständige Spielecenter "EasyBits Go" des Anbieters auf die Rechner der Skype-Nutzer.

Zwar konnten die Nutzer die Installation auch abbrechen – installiert wurde das Programm aber trotzdem. Das unerwünschte Programm, das einen eigenen Programmordner anlegte, erwies sich auch bei der Deinstallation als hartnäckig. Es tauchte zwar in der Liste der installierten Programme auf und ließ sich dort auch deinstallieren – die Programmordner samt Inhalt sowie das Skype-Plugin blieben aber erhalten.

Nach Angaben von Skype handelt es sich bei der ganzen Sache um ein Versehen: "Das Update von EasyBits enthielt fälschlicherweise Elemente ihres Desktop Games Organizers, die weder korrekt installiert noch deinstalliert wurden". Das Unternehmen hat die Auslieferung des Updates inzwischen gestoppt.

Weniger einsichtig zeigt sich EasyBits in seiner Stellungnahme: "Wir arbeiten ständig an der Verbesserung unserer Spiele. Unsere Nutzer haben viele Vorschläge im Laufe der Jahre gemacht und unser jüngstes EasyBits-Go-Update hat so viele wie möglich davon umgesetzt." Laut EasyBits werden seit dem Update täglich 7 Millionen statt zuvor 850.000 Spiele täglich gestartet. Wer die Software wieder loswerden möchte, kann dafür einen eigens bereitgestellten Uninstaller verwenden. (rei)