Microsofts Anti-Spyware-Beta: Geh, PUSsy, geh!

Seit dem heutigen Donnerstagmittag ist sie verfügbar: die erste Betaversion von Microsofts AntiSpyware.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 280 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Seit heute Mittag ist sie verfügbar: die erste Betaversion von Microsofts AntiSpyware. Das vor einigen Tagen avisierte, etwa 6 MByte große Paket für Windows 2000, XP oder Server 2003 versucht Interessenten vor dem kostenlosen Download zwar zu einer Lizenzüberprüfung ihres Windows-Systems zu überreden, lässt sich aber auch ohne diese Kontrollübung herunterladen.

Das Programm des jüngst von Microsoft übernommenen Herstellers Giant scannt nach der problemlosen Installation mit seinem derzeitigen, automatisch aktualisierten Signatur-Pool gut 9000 Registry-Einträge, klappert PC-Speicher sowie Dateien auf der Festplatte ab und analysiert einige in Systembibliotheken vergrabene Ressourceneinstellungen des Internet-Zugangs. Das Ganze geht im Vergleich zu anderen Spyware-Schützern relativ schnell über die Bühne, liefert auf Englisch recht brauchbare Auskünfte über die gefundenen Bedrohungen und offeriert neben deren Beseitigung auch, die suspekten Programme in Quarantäne zu nehmen. Ein eigener Assistent meldet verdächtige Befunde auf Wunsch außerdem an Microsoft, um bei Bedarf einen Beitrag zur Aktualisierung der Spyware-Datenbank zu leisten.

In einem ersten Testdurchgang mäkelte das Microsoft-Programm andere Registry-Einträge an als das anerkannte Programm Spybot Search&Destroy; vor einer aufwendigen genaueren Durchleuchtung ist nicht auszumachen, dass man eines der beiden Programme als Ersatz für das andere einsetzen könnte. Der erste Eindruck suggeriert aber sehr wohl, dass die Microsoft-Antispyware offenbar keinen Anstoß an den weit verbreiteten Tracking Cookies nimmt. Diese ermöglichen -- soweit auf einem PC vorhanden -- dessen Identifikation beim Besuch auf entsprechend ausgestatteten Webseiten.

Nebenbei fällt noch eine pfiffige Sprachregelung auf: Vielleicht, weil andere Spyware-Gegner wegen ihrer Software-Klassifizierung schon Ärger mit den Juristen von Spyware-Verbreitern bekamen, bekämpft die Microsoft-Anwendung offiziell keine Spyware. Was das Programm brandmarkt, ist "möglicherweise unerwünschte Software" (PUS, potentially unwanted software). (hps)