Forscher kritisieren Elektronikschrott-Recycling in China

Chinesische Wissenschaftler fordern ein Ende der "primitiven" Zerlegetechniken und des Schrott-Exports aus anderen Ländern.

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Eine Gruppe von chinesischen und amerikanischen Forschern hat die gesundheitlichen Folgen von Elektronikschrott-Recycling untersucht und Konsequenzen gefordert. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die primitiven Zerlegetechniken in China unbedingt verbessert werden müssen", sagte der Umweltwissenschaftler Fangxing Yang gegenüber der Forschungs-Webseite Environmental Research.

Länder, die ihren E-Schrott aktuell exportieren, sollten bei sich eigene Anlagen aufbauen und dort den Schrott recyceln, sagte Yang. Außerdem fordere er die Elektronik-Hersteller auf, umweltfreundlichere Materialien einzusetzen.

Yangs Forschungsteam hatte Luftproben in der Nähe einer industriellen E-Schrott-Recycling-Anlage in Taizhou in der Küstenprovinz Zhejiang genommen. Daraus extrahierte Mikropartikel brachten die Wissenschaftler mit gezüchteten menschlichen Lungenzellen in Kontakt – und lasen an der Reaktion der Zellen ein erhöhtes Risiko für DNA-Schäden und Krebs ab.

Ihre Schlussfolgerung: Die Anlage sei nicht nur für die Arbeiter, sondern auch für die Anwohner ein Risiko. Der Studie zufolge hatte die lokale Regierung den Industriekomplex erst 2004 eingerichtet, um die bis dahin informellen Recycling-Aktivitäten zu regulieren. Veröffentlicht wurde die Studie in den Environmental Research Letters (PDF-Datei). (cwo)