Facebook küsst Google+: Circles als Hack

Facebook hat als gewachsenes System mit Altlasten zu kämpfen. Trotzdem lassen sich moderne Features aus der Welt von Google+ mit etwas JavaScript nachrüsten. Mit Circle Hack kommen die Nutzerkreise.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Robert Lippert

Facebook hat mit Google+ einen würdigen Herausforderer erhalten, der unter anderem mit seinem Konzept der Nutzerkreise für viel Aufmerksamkeit sorgt – immerhin erlaubt die Technik, eigene Beiträge gezielt mit ausgewählten Personengruppen zu teilen und auch Beiträge nur einzelner Gruppen zu lesen. Ähnliches bietet Facebook zwar auch mit seinen Listen, jedoch fehlt hier das moderne, aus Google+ bekannte Interface, bei dem die Nutzerkreise bequem per Drag-and-Drop editiert werden können.

Nun verfügt Facebook jedoch – anders als noch Google+ – bereits über diverse Schnittstellen für Entwickler. Vladimir Kolesnikov, Peng Fan, Zahan Malkani, und Brian Rosenthal, selbst als Developer bei Facebook angestellt, haben sich den Freundeslisten angenommen und mittels JavaScript das Bedienkonzept der Circles nach Facebook übertragen: circlehack.com ergänzt die bekannten Listen um ein visuell aufbereitetes Interface.

Abb. 1: Google Circles - Freundeskreis per Drag-and-Drop editieren

(Bild: Google)

Circle Hack ist dabei kein offizielles Facebook-Produkt, sondern versteht sich als kleiner, von Fans entwickelter Hack. Entsprechend ist das Interface auch als eigene Facebook-App realisiert – interessierte Nutzer müssen die App erst für den Zugriff auf ihre Daten autorisieren, um den Zugriff auf ihre Freundeslisten zu ermöglichen. Wer an Details interessiert ist, wie genau die Daten von der App verarbeitet werden: Den Quellcode stellt Vladimir Kolesnikov auf GitHub zur Verfügung.

In der Zwischenzeit stellen sich Entwickler auch schon auf erste Erweiterungen für Google+ ein, um das System um durch Facebook inspirierte Features zu ergänzen. Fabian Beiner hat mit seinem GooglePlus-Scraper einen Proof-of-Concept vorgelegt, der Informationen wie Beiträge oder auch Namen öffentlicher Google+-Profile zusammenträgt und für eigene Anwendungen verfügbar macht. Auch Rasmus Lerdorf, der als Vater der Skriptsprache PHP gilt, bereitet sich vor – gplushacks.com wartet auf erste öffentliche Google+ APIs. (rl)