Datenflut: Durchschnittlich elf E-Mails pro Tag

E-Mail-Flut und Dauereinsatz: Die moderne Technik macht es möglich. Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, lassen sich die Mitarbeiter aber nicht mehr so leicht stressen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Das Smartphone oder das Notebook ist immer mit dabei, der Mitarbeiter jederzeit erreichbar und einsatzbereit? Nicht unbedingt, wie eine aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage zeigt, die im Auftrag des Branchenverbands BITKOM durchgeführt wurde.

Zwar sagen sechs von zehn Beschäftigten, dass E-Mails aus ihrem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken sind. Die Mehrheit verweigert sich allerdings dem daraus resultierenden Kommunikationsdruck. So rufen zwar 94 Prozent der Arbeitnehmer ihr elektronisches Postfach zumindest einmal täglich ab, doch nur 38 Prozent sind während ihrer Arbeitszeit permanent auf Empfang. Und das ist auch gut so, denn produktiver machen die ständigen Unterbrechungen nicht - im Gegenteil.

Wenn man sich jedenfalls die Umfrage des britischen Henley Management College ansieht, dann handelt es sich dabei vermutlich in erster Linie um Manager. Die haben in der Befragung nämlich an, etwa alle fünf Minuten nachzusehen, ob neue E-Mails eingetroffen sind. Wie die Untersuchung weiter ergab, dauerte es im Durchschnitt jedes Mal mehr als eine Minute, bis sich die Manager wieder voll auf die vorherige Arbeit konzentrieren konnten. Pro Tag, so die Hochrechnung der Analysten, würden so bis zu 40 Minuten an wertvoller - und im Fall von Führungskräften sicher auch hochbezahlter - Arbeitszeit verloren gehen.

Wie die BITKOM-Studie, bei der Mitarbeiter aller Hierarchie-Ebenen befragt wurden, weiter zeigt, werden Männer mit durchschnittlich zwölf beruflichen Mails pro Tag angeschrieben, Frauen zehnmal. Und je älter ein Mitarbeiter ist, desto mehr Nachrichten bekommt er: Die unter 29-Jährigen bekommen durchschnittlich acht berufliche Nachrichten am Tag, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es zwölf. Wer über 50 ist, erhält im Schnitt 13.

Mit dem Alter nimmt allerdings auch das Bewusstsein zu, nicht immer und überall erreichbar sein bzw. auf E-Mails sofort antworten zu müssen. So sind vor allem die unter 30-jährigen permanent online: 43 Prozent gaben an, ihre E-Mails tagsüber laufend zu überprüfen, ein weiteres Drittel tut es noch mehrfach täglich. Bei den über 50-Jährigen wirft zwar mehr als die Hälfte der Befragten auch noch mehrmals täglich einen Blick in das elektronische Postfach, aber laufend lässt sich nur noch eine Minderheit von den Nachrichten unterbrechen. (masi)