DAB+ stört analogen Kabelempfang

Zum ersten August startet bundesweit der UKW-Nachfolger DAB+. Die Aufschaltung der ersten Sendeanlagen stört den analogen Kabelempfang.

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Von
  • Sven Hansen

Durch die Aufschaltung der ersten Sendeanlagen für den DAB+-Start am 1. August kann es zu Störungen im analogen Kabelempfang kommen. Die bundesweite DAB+-Abdeckung wird im Kanal 5 ausgestrahlt, der im Netz von Kabel Deutschland der analogen Übertragung von "Das Erste" dient. Betroffen sind vor allem Haushalte in unmittelbarer Nähe der Sendeanlagen. Während die Digitalisierung beim Satelliten- und Antennenempfang bereits abgeschlossen ist, nutzen noch etwa zwei Drittel der Kabelkunden das analoge Kabelsignal. Kabel Deutschland bestätigte die Störungen: "Am erhöhten Hotline-Aufkommen können wir sehen, dass DAB+-Sendeanlagen in Hamburg, Bremen und Hannover in Betrieb gegangen sind", so Unternehmenssprecher Marco Gassen gegenüber heise online.

Im Zuge des DAB+-Ausbaus mit zusätzlichen regionalen Abdeckungen werden weitere Sender auf den Kanälen 5 bis 12 in Betrieb genommen, sodass auch andere TV-Programme betroffen sein können. Da man für die bundesweite DAB+-Abdeckung gegenüber DAB eine bessere Versorgung auch in geschlossenen Räumen vorgesehen hat, wurde die Sendeleistung deutlich erhöht. "Störungen entstehen ausschließlich durch schlecht abgeschirmte Verkabelung hinter dem Hausübergabepunkt des Kabelanbieters", erläuterte Detlef Pagel von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) gegenüber heise online. Komme es zu Bildstörungen beim analogen Kabelempfang, sei der Fehler in 90 Prozent der Fälle auf ein minderwertiges Antennenkabel von der TV-Dose zum Fernseher zurückzuführen – Pagel empfiehlt den Austausch mit einem hochwertigen ClassA-Kabel mit mindestens 90 dB Dämpfung.

Problematisch wird es, wenn die gesamte Verkabelung im Haus veraltet ist: "Hat ein Hausbesitzer die Verkabelung der alten Dachantenne einfach für den Kabelempfang umgenutzt, kann es ebenfalls zu Störeinstrahlungen durch die DAB+-Aufschaltung kommen", warnt Pagel. In diesem Fall bleibt nur die Erneuerung der Hausverkabelung oder ein Wechsel auf den digitalen Kabelempfang per DVB-C. Bewohner von Mietwohnungen sollten Störungen nach dem Austausch des Antennenkabels dem Vermieter melden. Lassen sich die Empfangsprobleme nicht lösen, so Marco Gassen, stehe KDG-Kunden in jedem Fall die kostenlose technische Hotline unter 0800 5266625 zur Seite. (sha)