Zentrum für Rechtsfragen rund um Open Source gegründet

Der Rechtsprofessor Eben Moglen von der Columbia University soll ein Zentrum etablieren, das Open-Source-Entwicklern kostenlos bei Rechtsfragen zur Seite stehen soll. Die Einrichtung des Zentrums hat das OSDL mit 4 Millionen US-Dollar gefördert.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Der Rechtsprofessor Eben Moglen von der Columbia University soll ein Zentrum leiten, das Open-Source-Entwicklern kostenlos bei Rechtsfragen zur Seite stehen soll. Moglen ist auch Vorstandsmitglied in der Free Software Foundation (FSF). Beim Software Freedom Law Center sollen zwei fest angestellte Anwälte bereitstehen, die nicht kommerziellen Organisationen und Projekten aus dem Open-Source-Bereich bei Fragen rund um geistiges Eigentums helfen. Sie sollen andere Anwälte trainieren, bei Prozess-, und Lizenzstreitigkeiten vor Gericht aushelfen und zudem bei der Integration von Quellcode aus anderen Open-Source-Projekten Lizenzfragen klären.

Die Einrichtung des Zentrums hat das Open Source Development Labs (OSDL) mit 4 Millionen US-Dollar gefördert. Das OSDL ist eine Gemeinschaftsunternehmung von im Linux-Umfeld engagierten Firmen wie Hewlett-Packard, IBM, Intel, Red Hat, Novell und einigen weiteren. Es beschäftigt unter anderem die Linux-Kernel-Entwickler Linus Torvalds und Andrew Morton sowie den Samba-Entwickler Andrew Tridgell.

Von den SCO-Klagen abgesehen sind bisher wenige Open-Source-Projekte in Streitigkeiten vor Gericht verwickelt. Möglicherweise verletzen jedoch manche Open-Source-Projekte bewusst oder unbewusst diverse Patente -- angeblich nutzt der Linux-Kernel Techniken, die durch über 283 verschiedene Patente geschützt sind.

Zuletzt konnte das Netfilter-Projekt vor Gericht erfolgreich die Einhaltung der GNU General Public License (GPL) durchsetzen -- verschiedene Router-Hersteller hatten Geräte mit dem Linux-Kernel ausgeliefert, ohne den Quellcode und etwaige Modifikationen zu veröffentlichen. (thl)