Foxconn will 1 Million Fertigungsroboter anschaffen

Die Automaten sollen auch einfache Routinearbeiten wie das Zusammensetzen, Lackieren und Verschweißen von Produkten erledigen, die derzeit vor allem von menschlichen Mitarbeitern übernommen werden.

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Der Auftragshersteller Foxconn, der unter anderem für Apple, Sony und Nokia produziert, will in den nächsten drei Jahren bis zu 1 Million Fertigungsroboter anschaffen. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Firmengründer Terry Gou meldet, sollen die Automaten auch einfache Routinearbeiten wie das Zusammensetzen, Lackieren und Verschweißen von Produkten erledigen, die derzeit vor allem von menschlichen Mitarbeitern übernommen werden.

Ziel sei es, steigende Lohnkosten zu bekämpfen und die Effizienz zu steigern, sagte laut dem Bericht Gou auf einer Konzernveranstaltung. Momentan besitze die Firma ein Heer von 10.000 Robotern, das bereits im nächsten Jahr auf 300.000 Stück anwachsen soll.

Foxconn hat seit mehreren Jahren mit scharfer Kritik an den Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken insbesondere in China zu kämpfen. So kam es zu einer Selbsttötungswelle unter Mitarbeitern, auch die Arbeitssicherheit wurde mehrfach kritisiert. Foxconn, dessen Mutterfirma unter dem Namen Hon Hai Precision Industry firmiert, hat seinen Hauptsitz in Taiwan und beschäftigt weltweit 1,2 Millionen Mitarbeiter, 1 Million davon in China. Für Apple wird unter anderem das iPad 2 produziert.

Unklar ist, welche Art von Robotern Foxconn einsetzen will. Das Blog Engadget spekulierte jedoch bereits im April, der humanoide Konzeptroboter FRIDA des Herstellers ABB könne das Interesse der Manager des Auftragsherstellers geweckt haben. Der Automat ist explizit darauf ausgelegt, Aufgaben menschlicher Kollegen zu übernehmen und mit diesen zu interagieren.

FRIDA besitzt zwei Arme, die an einem oberkörperartigen Torso hängen und orientiert sich damit teilweise am Menschen. Wie ABB in einem Video zeigt, stoppt der Roboter beispielsweise, wenn ihm ein menschlicher Mitarbeiter zu nahe kommt. Das Unternehmen spricht von einer besonders schnellen Integration in bestehende Abläufe. (bsc)