Was tun, wenn der Kunde nicht zahlt?

Das Internet und die Globalisierung eröffnen dem Handel ganz neue Möglichkeiten. Die Markterweiterung bringt aber auch Gefahren mit sich. Dies gilt insbesondere, wenn der Kunde im Ausland nicht zahlt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wie eine Website gestaltet werden muss, damit sie auch Kunden im Ausland anspricht, wissen inzwischen selbst kleine Unternehmen. Die meisten KMUs stoßen allerdings an ihre Grenzen, wenn der Kunde im Ausland die Zahlung verweigert und auch auf Mahnschreiben des Unternehmers nicht reagiert. Aber was soll und kann man tun, wenn die hauseigenen Mittel des Forderungsmanagements erschöpft sind?

Dann muss der Unternehmer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und die ist in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden. Eine der Anlaufstellen sind die deutschen Auslandshandelskammern (AHK). Sie bieten ihren Mitgliedern auch im Ausland Hilfestellung beim Forderungseinzug an. Der Vorteil des weltweiten Netzes: Der Profi, der sich der Sache annimmt, sitzt vor Ort und kennt nicht nur die wirtschaftlichen Besonderheiten, sondern auch die Mentalität des jeweiligen Landes.

Auch kann man ein international tätiges Inkassounternehmen oder eine entsprechend ausgerichtete Wirtschaftsauskunftei mit dem Forderungseinzug beauftragen. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass Jobs im Ausland für diesen Dienstleister zum Tagesgeschäft gehören. Übernimmt der Anbieter den Service, kann aber nicht die gleiche Qualität wie im Inland garantieren, haben Sie am Ende vielleicht eine dicke Rechnung zu begleichen, aber das Geld trotzdem nicht erhalten. Fragen Sie den Dienstleister, ob und seit wann er Mitarbeiter vor Ort hat oder mit welchen Partnern er in dem Land zusammenarbeitet. Stellt sich heraus, dass er den Forderungseinzug nur von Deutschland aus betreiben will, sollten Sie sich lieber einen qualitativ anspruchsvolleren Helfer suchen.

Sie können auch einen Rechtsanwalt mit dem Forderungseinzug im Ausland beauftragen. Doch auch hier sollte man darauf achten, dass es sich um einen international tätigen Juristen handelt. Zumindest sollte er Erfahrungen mit dem Forderungseinzug im Ausland haben und sich genau mit dem jeweiligen Landesrecht auskennen.

Das Risiko minimieren

Natürlich gibt es schon im Vorfeld einige Möglichkeiten, um Zahlungsprobleme mit ausländischen Kunden auf ein Minimum zu beschränken. Die größte Sicherheit haben Sie, wenn Sie bei Verkäufen ins Ausland auf Vorkasse bestehen. Geht es nicht nur um kleinere Produkte, sondern ganze Projekte, sollten Sie im Vorfeld unbedingt die Bonität Ihres Kunden prüfen und ggf. eine Anzahlung verlangen. Auch eine Kreditversicherung oder ein Forderungsverkauf können geeignete Maßnahmen sein, um das eigene Risiko zu minimieren. Beide sind aber ebenfalls mit Kosten verbunden. (masi)