Microsoft stellt E-Book-Plattform ein

Die schon seit Längerem nicht mehr aktualisierte Microsoft-Reader-Software verschwindet Ende 2012 ganz vom Markt. Ob und wie kopiergeschützte .lit-Bücher weitergenutzt werden können, ist noch völlig unklar.

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Von
  • Johannes Haupt

Microsoft nimmt seine E-Book-Software Microsoft Reader vom Markt. Wie das Unternehmen auf der Projektseite angekündigt, ist ein Download des PC-Programms sowie der Windows-Mobile-App nur noch bis Ende 2012 möglich. Schon im November 2011 wird der Verkauf von E-Books in Microsofts proprietärem .lit-Format eingestellt.

Microsoft bietet die kostenlose Lesesoftware bereits seit 2000 an, in den letzten Jahren ist es allerdings sehr still um das Projekt geworden. Die letzte Aktualisierung der PC-Software datiert aus dem Jahr 2007, die Mobile-App wurde 2009 auf den damals neuesten Stand gebracht. Wer sich in der Vergangenheit auf die Nachhaltigkeit von Microsoft und seiner E-Book-Initiative verließ und digitale Literatur im .lit-Format kaufte, für den kann das Aus des Microsoft Readers ernsthafte Konsquenzen haben.

Denn während sich kopierschutzfreie .lit-Bücher mit Gratistools wie Calibre problemlos in fortbestehende Formate konvertieren und anschließend auch auf elektronischen Lesegeräten wie dem Kindle lesen lassen, könnte für Käufer von Microsoft E-Books mit DRM der Bildschirm schon bald schwarz bleiben. Zwar wurde der .lit-Kopierschutz bereits vor acht Jahren geknackt, Nutzer des DRM-Removal-Tools bewegen sich jedoch in einer rechtlichen Grauzone. Ein Micosoft-Sprecher konnte auf Anfrage von heise online noch keine Auskunft darüber geben, ob das Unternehmen seinen Kunden rechtzeitig eine hauseigene Software zur Entfernung des Kopierschutzes bereitstellt. (jh)