Studie: Hoher Medienkonsum sorgt für schlechte Noten

Der Spiegel berichtet von einer Studie, in der 23.000 Kinder und Jugendliche befragt wurden.

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Von
  • Michael Wilde

Ein hoher Medienkonsum sorgt nach Erkenntnissen einer neuen Studie für schlechte Schulnoten. Das berichtet der Spiegel in seiner neuesten Ausgabe. Für eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) wurden 23.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren befragt. Dabei zeigte sich, dass die Noten um so schlechter werden, je mehr Zeit die Kinder vor dem Fernseher oder der Spielkonsole verbringen.

Laut KFN-Chef Christian Pfeiffer liefert der unterschiedliche Medienkonsum zudem einen Erklärungsansatz dafür, dass der Süden Deutschlands in der Pisa-Studie besser abschneidet als der Norden. Auch dass mehr Mädchen als Jungen und im Vergleich zu Ausländern überproportional viele Deutsche Gymnasien besuchen, soll durch die Studie verständlicher werden.

Nur jedes dritte Mädchen hat einen eigenen Fernseher im Zimmer, aber fast jeder zweite Junge. Eine Spielkonsole besitzen knapp 40 Prozent der Jungen, aber nur 16 Prozent der Mädchen. Von den Migrantenkindern im Alter von zehn Jahren haben 51,3 Prozent ein eigenes TV-Gerät und 43,3 Prozent eine eigene Spielkonsole im Zimmer – bei den Deutschen sind es nur 31,9 beziehungsweise 22,3 Prozent.

Während beispielsweise in Dortmund mehr als die Hälfte der Kinder im eigenen Raum fernsieht, ist es in München nur ein Fünftel. Hauptschulkinder sitzen nach der KFN-Untersuchung mehr als doppelt so lang vor Bildschirmen wie Gymnasiasten. Hinzu komme, dass Kinder mit eigenen Unterhaltungsgeräten viel häufiger verbotene Sendungen oder Spiele mit hohem Gewaltanteil sehen, was die Lernfähigkeit ebenfalls senke. Pfeiffer: "Ein Übermaß an Medienkonsum macht dick, dumm, krank und traurig." (mw)