Lenovo verdoppelt Gewinn

Trotz weltweit abflauender Nachfrage nach PCs laufen die Geschäfte für Lenovo blendend. Wachstumstreiber sind vor allem der Heimatmarkt China und sonstige Schwellenländer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Johannes Haupt

Der chinesische Computerhersteller Lenovo blickt auf ein höchst erfolgreiches 1. Quartal seines Geschäftsjahres 2011/2012 zurück. Im Zeitraum von April bis Juni 2011 hat das Unternehmen einen Nettogewinn von 108,8 Millionen US-Dollar erwirtschaftet, nahezu doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (54,86 Mio. US-Dollar). Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 5,92 Milliarden US-Dollar zu, was den Spitzenwert der bisherigen Unternehmensgeschichte darstellt.

Insbesondere in Schwellenländern floriert das Geschäft, erklärte Lenovo bei Bekanntgabe (PDF-Datei) der Quartalszahlen am Donnerstag. Hier betrug das Umsatzwachstum 46,5 Prozent. In den Industriestaaten konnten die Chinesen ihren Umsatz immerhin um 8,5 Prozent steigern, während der gesamte PC-Markt stagnierte und in Europa sogar drastisch einbrach. Auf dem Heimatmarkt China, wo Lenovo fast die Hälfte seines Umsatzes generiert und klarer Marktführer ist, betrug das Umsatzwachstum 23,4 Prozent. Auf die Laptop-Sparte entfallen gut 60 Prozent des Gesamtumsatzes, 34 Prozent des Umsatzes wurde mit Desktop-Rechnern erzielt. Smartphones und Tablets sind dem gegenüber noch bedeutungslos, der Umsatz mit diesen Geräten legte im Jahresvergleich allerdings um beachtliche 34,4 Prozent zu.

Lenovo ist nach eigenen Angaben im fünften Jahr in Folge das wachstumsstärkste Unternehmen der Top 5 PC-Hersteller und mit einem weltweiten Marktanteil von 12 Prozent inzwischen hinter HP und Dell die Nummer 3. Nach dem steilen Wachstum der vergangenen Jahre möchte Lenovo in den kommenden Monaten die Profitablilität optimieren, einen größeren Fokus auf die Markenbekanntheit legen und auch weiterhin nach "inorganischen Wachstumsmöglichkeiten" Ausschau halten. Eine solche ergriff Lenovo gerade erst mit der Übernahme der deutschen Medion AG, womit das Unternehmen nun zweitgrößter PC-Verkäufer Deutschlands ist. Eine konkrete Umsatz- und Gewinnprognose gab Lenovo nicht ab, was bei Aktionären wohl auch angesichts der gestern von Konkurrent Dell publizierten Umsatzwarnung für Unruhe sorgte: Die Lenovo-Aktie verliert in Hongkong gegenwärtig mehr als 6 Prozent. (jh)