Verkauf von HPs PC-Sparte eher unwahrscheinlich

HPs Ankündigung zum Ausstieg aus dem PC-Geschäft hat für Unruhe gesorgt, das verantwortliche Management ist derzeit um Schadensbegrenzung bemüht. Die Zukunft der PC-Sparte bleibt weiter unklar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 136 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Todd Bradley, Chef von HPs Personal Systems Group (PSG), ist überzeugt davon, das PC-Geschäft von Hewlett-Packard werde auch nach einer möglichen Ausgliederung aus dem Konzern weiterhin eine führende Rolle im Markt spielen. Eine Entscheidung über die Zukunft der Sparte steht zwar noch aus, soll aber voraussichtlich noch in diesem Jahr fallen. Einen Verkauf des PC-Geschäftes hält Bradley unterdessen für eher unwahrscheinlich. Vielmehr geht der HP-Manager davon aus, die Sparte nach einer Ausgliederung als eigenständigen PC-Hersteller weiterzuführen.

Seit CEO Leo Apotheker das PC-Geschäft von HP am 18. August zur Disposition gestellt hat, sind Manager wie Bradley oder auch der hiesige PSG-Chef Frank Obermeier bemüht, Kunden und Vertriebspartner zu beruhigen und die Entscheidung in ein positives Licht zu rücken. HP stehe unverändert zu seinen Support- und Garantieverpflichtungen – auch an der Roadmap für künftige PC- und Notebook-Modelle werde unverändert festgehalten. Die Beteuerungen des HP-Managements sollen vor allem die Verunsicherung seitens der Kundschaft und im Partnerkanal dämpfen. Aber auch den Konkurrenten, die angesichts von HPs geschwächter Marktposition ihre Chance wittern – allen voran Dell –, will Bradley den Wind aus den Segeln nehmen.

Bis der Verwaltungsrat des IT-Konzerns eine definitive Entscheidung über die Zukunft der PSG gefällt hat, wird HP allerdings einen schweren Stand im PC-Geschäft haben. Vor allem gewerbliche Kunden müssen eine langfristig verlässliche Unternehmensstrategie bei der Auswahl von Lieferanten mit in Betracht ziehen. Hier können HPs schärfste Wettbewerber Dell, Lenovo und Acer in den kommenden Wochen und Monaten erst einmal punkten. Denn für den kompletten Ausgliederungsprozess der PSG veranschlagt das HP-Management einen Zeitraum von ein bis anderthalb Jahren. (map)