DNS: Schnellerer Datenzugriff dank Standortangabe

Google, OpenDNS und verschiedene Content-Delivery-Network-Betreiber wollen das Domain Name System erweitern, sodass es Anfragen anhängig vom Standort des Nachfragenden beantworten kann.

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Von
  • Reiko Kaps

Verschiedene Anbieter von Content-Delivery-Networks (CDN) haben in Zusammenarbeit mit OpenDNS und Google eine Erweiterung des Domain Name System (DNS) vorgeschlagen, über die Inhalte aus Content-Delivery-Netzen schneller beim Surfer landen sollen. Das unter dem Titel laufenden Projekt The Global Internet Speedup hat seine Vorschläge in einem Internet-Draft zusammengefasst.

Im Detail können rekursive DNS-Resolver etwa beim Zugangsprovider über eine DNS-Erweiterung namens edns-client-subnet Positionsdaten über ihren Standort an andere DNS-Server weiterreichen – laut Vorschlag soll das eine auf 24 Bit verkürzte IPv4-Adresse sein, die Hinweise auf den Standort des Absender-Netzwerks verraten soll. Mit diesen Informationen wählt ein für die angefragte Domain zuständiger DNS-Server (Authoritative Nameserver) die nächstgelegenen Server im Content-Delivery-Network aus und sendet deren IP-Adressen an den DNS-Client zurück.

CDNs verteilen ihre Server zumeist in der gesamten Welt, sodass man etwa für Windows-Updates in Europa nicht auf Server in Nordamerika zurückgreifen muss. Anfragen werden dazu über die DNS-Server der Provider beispielsweise auf naheliegende Server in den Zugangsnetzen umgeleitet. Setzt man allerdings die DNS-Dienste von Google oder OpenDNS zur Namensauflösung ein, versagt dieses Verfahren. Außerdem kollidieren solche Umleitungen mit der DNS-Sicherung DNSSSEC, über die die Empfänger von DNS-Antworten (Replys) die Unversehrtheit der Nachricht und die Vertrauenswürdigkeit der Quelle anhand von mitgesendeten kryptografischen Daten überprüfen können. (rek)