IFA

Notebook plus Scheibe ergibt 3D ohne Brille

Zum auf der IFA angekündigten Vaio-S-Notebook bietet Sony eine Autosteroskopie-Option an: Ein mit Klammern befestigtes 3D-Panel sorgt für 3D ohne Brille. Entwickelt wurde die Technik in Hamburg.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Das 3D-Panel wird mit Klammern am Notebook-Display befestigt.

(Bild: heise online / Jan-Keno Janssen)

Sony goes Autostereoskopie: Der japanische Konzern hat auf der IFA in Berlin eine neue Notebook-Serie angekündigt, die man per "3D-Panel" fit für 3D ohne Brille machen kann. Die mit Lentikularlinsen versehene Scheibe wird mit Klammern am 15,5-Zoll-Display der neuen Vaio-S-Geräte befestigt. Fürs Eye-Tracking sorgt die in die Notebooks eingebaute Webcam, ein Treiber bereitet die Videoausgabe entsprechend der Augenposition auf. Die Anpassung der Stereobilder läuft in den Pixelshadern der Grafikhardware.

Trotz Vorserienstatus funktioniert das Ganze schon sehr gut: Bei einem kurzen Probelauf erkannte der Treiber in Sekundenbruchteilen die Augen des Testers, die räumliche Wirkung war ordentlich. Dass sich die native Auflösung des Panels (1920 × 1080 Pixel) im 3D-Modus deutlich reduziert, war zwar sichtbar, aber nicht sonderlich störend.

Entwickelt wurden 3D-Panel und Algorithmus von einem Forscher aus Hamburg: Christoph Großmann hatte seine Technik schon im vergangenen Jahr auf der IFA und CeBIT gezeigt – auf der IFA war ein Demo-Display von Großmanns Firma SeeFront auch auf dem Messestand des Heise-Verlags aufgebaut. Bis jetzt wurde die SeeFront-Technik nur in professionelle Displays eingesetzt, die unter anderem von Ärzten und Automobilentwicklern verwendet werden.

Entwickelt wurde die 3D-Technik von dem Hamburger Forscher Christoph Großmann.

Nachteil des Verfahrens: Es sieht immer nur ein Benutzer ein räumliches Bild, im Multi-User-Betrieb funktioniert die Bildaufbereitung noch nicht. Der von Sony mitgelieferte Treiber unterstützt bislang nur die räumliche Ausgabe von 3D-Blu-rays und Fotos, über einen Treiber für Direct3D-Programme – also vor allem Spiele – wollten die Japaner noch nichts konkretes sagen. Machbar wäre ein solcher Treiber allemal: Schließlich liegen die Tiefeninformationen in Direct3D-Programmen vor.

Das 3D-Panel mit der Bezeichnung VGP-FL3D15A soll laut Sony Mitte Oktober für 130 Euro auf den Markt kommen – kurz nach den Vaio-S-Notebooks, die für Ende September angekündigt sind. (jkj)