Googles vierte Welt

Das Atlasprogramm Google Earth 4 hat das Betastadium hinter sich gelassen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Das Web-gestützte Atlasprogramm Google Earth ist mit überarbeiteter Bedienoberfläche und erneut aufgebohrtem Informationsangebot für die Plattformen Windows 2000/XP, Linux und Mac OS X für PowerPC erschienen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die neue Software kaum von der Betaversion, die seit Juni 2006 unter derselben Download-Adresse verfügbar war. Neben der kostenlosen Version für Jedermann gibt es das Programm für 20 US-Dollar als Google Earth Plus mit Schnittstelle für GPS-Empfänger und für 400 Dollar als Google Earth Pro für den Unternehmenseinsatz.

In der aktuellen Ausgabe des Programms fallen zahlreiche zusätzliche Informationsangebote auf, etwa die ausblendbar in der Karte markierten Punkte als Hinweise auf direkt abrufbare Landschafts- und Gebäudefotos dieses Orts über das Panoramio-Web-Fotoalbum. Da im Keyhole-Format für Google Earths Vektordaten auch Zeitangaben Platz finden, kann der Client mittlerweile auch eine Zeitkoordinate berücksichtigen und historische Ansichten als Overlays ein- und überblenden. Schon seit der Betaversion gibt es ein windrosenartiges Navigationswerkzeug, mit dem man zoomen und seinen virtuellen Standort und horizontalen sowie vertikalen Blickwinkel wählen kann. Dabei kommt gut zur Geltung, dass Google Earth die betrachteten Landschaften dreidimensional rendert, sodass man bei kleinen "Flughöhen" über der Erdoberfläche sogar in Schluchten abtauchen kann. Anders als die Betaversion vom Juni 2006 stürzte die finale Version bei ersten Tests in der Redaktion allerdings des Öfteren ab und wollte dann neu gestartet werden.

Während Platzhirsch Google seine detaillreichen Atlas-Dienste mit ständig zunehmenden externen Inhalten anreichert, konzentriert sich Konkurrent Microsoft vorerst auf die Beschaffung besserer Luftbilder für sein Produkt Virtual Earth. Der Redmonder Riese hat just am Dienstag dieser Woche einen Vertrag mit dem Bild-Anbieter GlobeXplorer bekannt gegeben, der Luftaufnahmen von rund einer Million Quadratkilometern des US-Gebiets beisteuern soll. Für Europa beschränkt sich Virtual Earth derzeit noch auf niedrig aufgelöste Satellitenfotos. (hps)