IFA

Samsung lässt Galaxy Tab 7.7 verschwinden

Samsung hat alle Galaxy-Tab-7.7-Geräte von ihrem IFA-Stand verschwinden lassen. Zudem wurden sämtliche Informationen zum Produkt von den Unternehmens-Websites entfernt. Offenbar handelt es sich um Konsequenzen aus dem Rechtsstreit mit Apple.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Am Morgen war hier noch das Galaxy Tab zu 7.7 zu sehen. Inzwischen deuten nur noch Reste von Klebebuchstaben auf das Tablet hin.

(Bild: heise online / Jan-Keno Janssen)

Am gestrigen Freitag wurde es noch ausgestellt, heute fehlt auf dem IFA-Stand jede Spur zum Android-Tablet Galaxy Tab 7.7. Auf dem Galaxy-Tab-Präsentationstisch sind inzwischen Wave-3-Geräte des koreanischen Herstellers zu sehen – die abgekratzten Galaxy-Tab-Klebebuchstaben kann man allerdings noch erkennen. Außerdem hat Samsung sämtliche Produktinformationen zum 7.7 von den Unternehmens-Websites entferent.

Die Gründe für die Aktion sind bislang noch unklar, naheliegend sind aber Konsequenzen aus dem Rechtsstreit mit Apple. Für das vor kurzem vorgestellte Tablet-Modell Galaxy Tab 10.1 liegt in Deutschland eine einstweilige Verfügung vor. Den Termin für die Urteilsverkündung in dem Verfügungsverfahren hat das zuständige Landgericht Düsseldorf für den 9. September angesetzt. Das Gerät darf bis dahin nicht verkauft werden. Samsung hatte das 7.7er-Modell auf der IFA bereits mit einem "Kein Verkauf in Deutschland"-Aufkleber versehen.

Laut des Blogs "Was mit Medien" hätten am Mittag Samsung-Mitarbeiter, die Schilder mit der Aufschrift "Agency" trugen, die Galaxy-Tab-Geräte diskret durch Wave-3-Telefone ausgetauscht.

Gerüchten zufolge ist auch der weitere Verkauf des extrem erfolgreichen Android-Telefons Galaxy S2 gefährdet.

[Update] Eine Samsung-Sprecherin sagte gegenüber heise online, dass man sich entschlossen habe, das Produkt gegen das andere Highlight der Messe, das Galaxy Note, auszutauschen. Schließlich sei ja bereits bekannt, dass man das Galaxy Tab 7.7 ohnehin nicht in Deutschland vertrieben wird. Allerdings sind auf der Messe etliche Produkte zu sehen, die nicht auf den deutschen Markt kommen. Auf die Frage, ob die Sache deshalb nicht doch vor allem mit der von Apple erwirkten einstweiligen Verfügung zu tun habe, wollte die Samsung-Sprecherin nicht eingehen – aufgrund eines "laufenden Verfahrens" könne man keine weitere Auskunft geben. Es seien keine weiteren Produkte betroffen, hieß es von Seiten Samsungs.

[2. Update] Inzwischen liegen Informationen vor, die die Vermutungen bestätigen. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhab News Agency musste Samsung das Galaxy Tab 7.7 von der Messe entfernen, weil das Landgericht Düsseldorf auf Antrag von Apple die bestehende einstweilige Verfügung gegen ein Verkaufsverbot des Galaxy Tab 10.1 um das kleinere Tablet am Freitag erweiterte.

(jkj)