Microsoft scheucht Virenscanner-App vom Windows-Phone-Marktplatz

Microsoft hat die Virenscanner-App "AVG Security Suite for Windows Phone 7" aus dem Marktplace entfernt, weil Zweifel an der Funktion und der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen aufgekommen sind. Standardmäßig ist das GPS-Tracking aktiv, das den Standort des Nutzers zusammen mit einer eindeutigen ID an den Server des Herstellers übermittelt. Zwar erwartet man von einer App, mit der sich verlorene Handys wiederfinden lassen sollen, genau dieses Verhalten. Dennoch stößt sich der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter Justin Angel daran, der seine Beobachtung über Twitter veröffentlicht hat.

Demnach wird die Position des Nutzers zusammen mit weiteren persönlichen Daten und Gerätedaten wie der Seriennummer des Smartphones nach dem Start der App an den Hersteller übermittelt. Darüber hinaus scheint die App laut der Website Within Windows wenig weitere Funktionen zu haben. So soll der On-Demand-Virenscanner der App derzeit lediglich einen "Schädling" finden – den völlig harmlosen Eicar-Testvirus.

Brandon Watson, der bei Microsoft die Windows-Phone-Entwickler betreut, gab daraufhin bekannt, dass die App zugunsten einer erneuten Überprüfung aus dem Marketplace entfernt wurde.

Nach einer Stellungnahme von AVG wurden die Standortinformationen lediglich für den in der App enthaltenen Diebstahlschutz genutzt. Wird ein Handy gestohlen, kann es mit Hilfe der auf dem AVG-Server gespeicherten Geo-Koordinaten lokalisiert werden. "Der Kunde kann selbst entscheiden, ob die Lokalisierung eingeschaltet bleiben soll oder nicht, auch die Eingabe der E-Mail-Adresse ist freiwillig.", so der Hersteller.

Immerhin verspricht der Hersteller, die Daten nicht an Dritte weiterzugeben und auch nicht für zielgerichtete Werbung zu verwenden. "Wir greifen nicht ohne Ihre Zustimmung auf Ihre Standortdaten zu." verspricht AVG. (rei)