T-Online weiterhin bei SpamCop gelistet

Nach wie vor können T-Online-Kunden keine E-Mails an zahllose Empfänger senden, die mithilfe von SpamCop vor Werbemüll geschützt sind. Laut SpamCop-Eigentümer Cisco hat der Spuk jedoch schnell ein Ende, wenn die T-Online-Mailserver weniger Spam ausstoßen.

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Von
  • Bert Ungerer

Seit Tagen stolpern viele T-Online-Kunden über Unzustellbarkeits-Fehlermeldungen, sobald sie eine E-Mail versenden wollen, denn ihre Mailsysteme befinden sich auf der häufig eingesetzten Blacklist SpamCop. Etliche empfängerseitige Mailserver nutzen den von Cisco 2007 als Teil von IronPort übernommenen Anti-Spam-Dienst dafür, vermeintlich unerwünschte E-Mails abzuweisen – derzeit eben auch solche von T-Online.

Während der Blacklist-Anbieter Spamhaus die vorübergehende Eintragung der T-Online-Mailsysteme als Fehler bezeichnet und vor gut einer Woche zurückgenommen hatte, bekräftigte Cisco-Sprecher Klaus Lenssen gegenüber der iX, dass SpamCop korrekt arbeite und T-Online den eigenen Regeln und Schwellwerten gemäß auf seine Blacklist gesetzt habe. Von dort sei in letzter Zeit ein zu hoher Anteil unerwünschter E-Mails ausgegangen. Das Blacklisting sei jedoch "nicht in Stein gemeißelt". Binnen 24 Stunden könne T-Online wieder aus der Liste verschwinden, vorausgesetzt, das Spam-Aufkommen gehe ausreichend stark zurück.

Dass T-Online kräftig daran arbeitet, erläuterte Telekom-Sprecher Ralf Sauerzapf. Gleich mehrere Maßnahmen sollen den Missbrauch von T-Online-Ressourcen einschränken sowie mögliche Folgen mildern. Dazu gehört das Erkennen und Blockieren von Spam-Versuchen im eigenen Netz. Das gehe mit einer Änderung der Geschäftsbedingungen und einem entsprechenden Rundschreiben an die Kunden einher. Ferner wolle man den ausgehenden E-Mail-Verkehr über mehr Server versenden. Damit solle sich das Risiko verringern, dass zum Spammen missbrauchte, auf dem Radar von Blacklists erscheinende Accounts die Mail-Korrespondenz unbeteiligter Kunden in Mitleidenschaft ziehen.

[Update] SpamCop hat die T-Online-Systeme im Laufe des heutigen Donnerstags (Stand 12:30 Uhr) offenbar vorzeitig aus seiner Blacklist ausgetragen. Mögliche Gründe dafür sowie die Dauer des jetzigen Zustands sind jedoch noch unklar. Bis auf Weiteres haben T-Online-Kunden beim Versenden von E-Mails also keine Schwierigkeiten mehr zu erwarten. (un)