UN-Sonderberichterstatter begrüßt Wikileaks-Enthüllungen

Bei der Menschenrechtskonferenz der Stadt Nürnberg sprach er sich zudem gegen eine Strafverfolgung von Julian Assange aus.

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Von
  • dpa

Der UN-Sonderberichterstatter für Meinungs- und Pressefreiheit, Frank La Rue, hat die Afghanistan-Enthüllungen des Internet-Portals Wikileaks gebilligt. Die von Wikileaks veröffentlichten Militärdokumente seien zwar für viele "beschämend" gewesen, sagte La Rue am Freitag auf einer Menschenrechtskonferenz der Stadt Nürnberg. "Die nationale Sicherheit der USA war aber durch die Wikileaks-Veröffentlichungen nie gefährdet gewesen", unterstrich der aus Guatemala stammende UN-Sonderbotschafter und frühere Radio-Reporter.

Wikileaks hatte im vergangenen Jahr Tausende von brisanten Dokumenten über die Kriege im Irak und Afghanistan sowie diplomatische Depeschen veröffentlicht. Die Veröffentlichungen hatten vor allem die USA in Erklärungsnot gebracht.

Zugleich wandte sich La Rue gegen eine Strafverfolgung des Wikileaks-Gründers Julian Assange im Zusammenhang mit den Enthüllungen. Journalisten hätten das Recht und die Pflicht, auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. "Einschüchterungsversuche von staatlicher Seite darf es nicht geben", betonte La Rue. Zugleich dürften Journalisten nicht nachlassen, Menschenrechtsverletzungen in ihren Ländern anzuprangern. "Es gibt nur ganz wenige Journalisten, die das schaffen. Sie gehören geehrt", sagte der UN-Beauftragte. ()