Wikipedia: 200.000 deutsche Artikel

Die Macher der freien Online-Enzyklopädie legen jedoch zurzeit weniger Wert auf die schiere Anzahl der Artikel, sondern wollen vor allem "inhaltliche Verlässlichkeit und stilistische Qualität" steigern.

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Von
  • Torsten Kleinz

Die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia scheint nicht zu stoppen: Am heutigen Dienstag konnte mit Das Grüne Buch der zweihunderttausendste deutschsprachige Artikel gefeiert werden. Insgesamt zählt das freie Enzyklopädieprojekt mehr als 1,4 Millionen Artikel in über 50 Sprachen.

Mit dem neuen Meilenstein bestätigt sich das zunehmende Wachstum der Wikipedia. Für die ersten 100.000 Artikel hatte die deutschsprachige Wikipedia-Community noch dreieinhalb Jahre benötigt, die Verdopplung benötigte gerade einmal acht Monate. 8.000 aktive Nutzer steuern jeden Monat mehr als 12.000 neue Artikel und rund 300.000 Ergänzungen bei. Die deutsche Wikipedia ist die zweitgrößte Fassung der Enzyklopädie nach der englischen Version mit über 475.000 Artikeln.

Die Wikipedia-Community legt jedoch zurzeit weniger Wert auf die schiere Anzahl der Artikel: "Nur wenn diese mit inhaltlicher Verlässlichkeit und stilistischer Qualität einhergeht, wird das Nachschlagewerk zu einer wertvollen Informationsquelle für alle Benutzer", heißt es bei dem Projekt.

Um einen Ansporn für qualitativ hochwertige Artikel zu geben, veranstaltet die Wikipedia ab dem 1. März einen einmonatigen Schreibwettbewerb, bei dem eingereichte Artikel von einer Jury bewertet werden. Inzwischen ist zudem eine weitere Offline-Fassung auf dem Weg: Im März will der Berliner Verlag [http://www.digitale-bibliothek.deDirectmedia] auf der Leipziger Buchmesse eine DVD-Fassung der deutschen Wikipedia-Artikel vorstellen. Im vorigen Jahr hatte der Verlag die Artikel noch auf einer CD vertrieben.

Ende letzter Woche sorgte ein Vorschlag des Suchmaschinenbetreibers Google für Aufsehen. Er bot der Wikimedia Foundation an, die Wikipedia auf der eigenen Infrastruktur zu verbreiten. Damit würde das Unternehmen die gemeinnütizige Organisation von ihrem größten Kostenfaktor entlasten. Verhandlungen über das Angebot sind für den März angesetzt. (Torsten Kleinz) / (jk)