Firefox 7 verbraucht weniger RAM

Die am Dienstag veröffentlichte neue Version des Mozilla-Browsers soll den Speicherhunger des Feuerfuchses eindämmen. Die Software erhebt nach Rückfrage anonyme Nutzerdaten, kennt neue Webstandards und stellt unter Windows 2D-Grafiken schneller dar.

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Von
  • Herbert Braun

Mozilla hat heute Version 7 von Firefox für Windows, Mac OS und Linux veröffentlicht. Das Release will einen Kritikpunkt beseitigen, den viele Benutzer seit Jahren immer wieder vorbringen: den Speicherhunger des Browsers. Das Projekt MemShrink, das für den geringeren Ressourcenverbrauch verantwortlich zeichnet, soll zugleich den Browser schneller und stabiler machen. Der Mitentwickler Nicholas Nethercote spricht von einem um 20 bis 30 Prozent verringerten Speicherverbrauch, in Einzelfällen können es 50 Prozent werden.

Mit Canvas umgesetzte 2D-Grafiken sollen unter Windows 7 und Vista auf geeigneten Grafikkarten spürbar schneller laufen als bisher, was sich beispielsweise bei Browserspielen bemerkbar macht. Technischer Hintergrund ist die Azure-Schnittstelle, die unter Windows mit Direct2D zusammenspielt und die in Zukunft auch die 3D-Grafiken beschleunigen soll.

Beim Update fragt Firefox 7, ob es anonymisiert Daten zu Speicherverbrauch und Performance an Mozilla übergeben darf. Die Daten dieses neuen Systems namens Telemetry sollen den Entwicklern eine bessere Grundlage für Entscheidungen liefern. Mozilla betont, dass es dabei keine Daten speichert, die Benutzer identifizierbar machen. Vorbild dafür ist ein ähnliches Feature in Chrome; das dürfte auch für die URL-Darstellung ohne das führende http:// in der Adresszeile gelten.

Eine neu unterstützte Spezifikation ist Navigation Timing, das bei Performance-Messungen von Website und Browser helfen soll. Firefox 7 erkennt nun die CSS-Eigenschaft text-overflow, die Text an Wortenden abschneidet, wenn er nicht in einen Container passt; andere Browser haben dieses im Internet Explorer 6 eingeführte Feature schon länger implementiert. Kleine Verbesserungen ließen die Entwickler MathML, DOM und WebSockets angedeihen. Skripte können nun nicht mehr die Größe von Browserfenstern ändern, die nicht per Skript geöffnet wurden. Wie üblich behebt Firefox 7 auch diverse Bugs und Schwachstellen.

Gleichzeitig brachte Mozilla auch eine neue Version des Browsers für Android und iOS heraus, deren Rendering-Fähigkeiten denen der Desktop-Version entsprechen. Auch Firefox Mobile kann nun über WebSockets kommunizieren. (heb)