Android: Samsung zahlt Lizenzgebühren an Microsoft

Der südkoreanische Hersteller hat sich mit Microsoft auf ein Patentabkommen verständigt und zahlt künftig für jedes Android-Gerät eine Lizenzgebühr an den Software-Riesen. Nach HTC ist damit der zweite große Android-Hersteller mit Redmond einig.

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Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung zahlt für seine Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem Android künftig Lizenzgebühren an Microsoft. Beide Unternehmen haben sich auf ein Lizenzabkommen verständigt, teilte Microsoft am Mittwoch in Redmond (US-Bundesstaat Washington) mit. Damit gewähren sich die Lizenzpartner gegenseitig Zugriff auf ihre Patentportfolios. Darüber hinaus habe sich Samsung verpflichtet, für jedes Android-Gerät eine Lizenzgebühr an Microsoft zu zahlen. Zur Höhe der Gebühr und weiteren Einzelheiten machten die Unternehmen keine Angaben.

Mit Samsung und dem taiwanischen Hersteller HTC, der ein vergleichbares Lizenzabkommen im vergangenen Jahr unterzeichnet hatte und Berichten zufolge 5 US-Dollar pro Gerät an Microsoft zahlt, haben nun die zwei größten Android-Hersteller eine Lizenzpflicht für Android anerkannt. Zuvor waren auch Hersteller wie Acer und Viewsonic sowie Onkyo, General Dynamics Itronix und Velocity Micro ein Lizenzabkommen für ihre Android-Geräte eingegangen. Jetzt fehle eigentlich nur noch Motorola Mobility, bemerken die Microsoft-Juristen Brad Smith und Horacio Gutierrez in einem Blog-Eintrag.

Motorola Mobility gehört inzwischen Google: Der Suchmaschinenriese hatte den Traditionshersteller übernommen, um seinem Betriebssystem Android den Rücken zu stärken, das von der Konkurrenz mit Patentklagen angegriffen wird. Ob Motorola großes Patentportfolio als Absicherung geeignet sind, muss sich erst zeigen. Samsung wollte darauf offenbar nicht wetten und einigte sich lieber mit Microsoft. Die Koreaner setzen zudem nicht exklusiv auf Android, sondern wollen auch mit Microsoft bei der Weiterentwicklung und Vermarktung von Windows Phone zusammenarbeiten.

Damit hat Samsung auch den Rücken frei für den Patentkrieg mit Apple. Der iPhone-Hersteller hat die Koreaner gleich mehrfach verklagt und unter anderen in Deutschland ein Verkaufsverbot für Samsungs Galaxy Tab erwirkt. Das Verfahren soll kurz vor Weihnachten in die nächste Runde gehen. Apple wirft Samsung vor, sich beim Design des Tablets zu sehr am iPad orientiert zu haben. Die Koreaner konterten unter anderem mit einer Patentklage und versuchen, die anstehende Markteinführung des iPhone 5 in Südkorea zu verhindern. (vbr)